Zwischen Neckar und Alb

Zustand gefährdet die Sommerferien

Freizeitangebote Der Kreisjugendring fordert von den Landtagsabgeordneten einen Fahrplan aus dem Lockdown.

Esslingen. Die Kontaktbeschränkungen, die eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen, werden in diesen Tagen und Wochen landauf landab langsam zurückgefahren. Nur eine Gesellschaftsgruppe bleibt auf dem allmählichen Weg zurück in die Normalität außen vor - die Jugendlichen. Darauf weist der Kreisjugendring (KJR) Esslingen hin.

In einem Schreiben an die Landtagsabgeordneten im Landkreis Esslingen bat der KJR in seiner Doppelfunktion als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und pädagogischer Träger der offenen Kinder-und Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit, die Politiker „im Interesse der Kinder und Jugendlichen“ zeitnah eine Perspektive zu schaffen.

Auch die im Kreisjugendring organisierten Vereine und Verbände mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort bräuchten Entscheidungen und Vorgaben. Um attraktive Freizeitangebote im Sommer wie etwa Ferienprogramme, Zeltlager, Stadtranderholungen und Freizeiten planen zu können, komme der vom zuständigen Sozialminister Manne Lucha in Aussicht gestellte Termin am morgigen 5. Juni viel zu spät.

Planung benötigt Vorgaben

„Die Planungen von Sommerfreizeiten und Ferienangeboten brauchen dringend Vorgaben mit verlässlichen Verordnungen. Die gegenwärtige Schwebesituation ist nicht nur für den Ausbau an Ferienangeboten gefährlich, sie gefährdet auch alle bestehenden Aktivitäten“, schreiben die Autoren. Selbstverständlich wäre auch der Kreisjugendring bereit, seinen Beitrag zu leisten und alternative und hygieneangepasste Angebote zu entwickeln. Ohne konkrete Vorgaben seitens der Landesregierung ginge das jedoch nicht. Das sei umso wichtiger, zumal die Urlaubstage vieler Eltern aufgebraucht seien, die anvisierten Urlaubsreisen auf der Kippe stünden und nicht zuletzt in vielen Familien schlichtweg das Geld fehle.

In dem unter anderem von Michael Medla, dem KJR-Vorsitzenden und Ralph Rieck, dem pädagogischen Geschäftsführer, unterzeichneten Schreiben mahnt der Jugendring eine Perspektive an, einen Fahrplan, wie es für seine jugendliche Klientel rausgehen soll aus dem „Lockdown“. Die Autoren weisen darauf hin, dass gerade Jugendliche bislang in vorbildlicher Art und Weise die Maßnahmen mitgetragen und viel Verständnis gezeigt hätten - und das, obwohl sie mit der Corona-Pandemie nun neben dem Klimawandel die zweite globale Katastrophe unmittelbar treffe. Wenn Jugendliche nun keine Möglichkeit hätten, ein Trendsportfeld, das Jugendhaus oder eine Gruppenstunde zu besuchen, schwinde diese Akzeptanz. Thomas Schorradt