Weil. Verkehrte Welt im Badischen: Die Ötlinger beendeten die Vorkampfrunde zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft mit einem Sieg gegen den hohen Favoriten SGi Waldenburg und einer Niederlage gegen die Schützen der SGi Ludwigsburg. Damit haben die Rübholz-Schützen die Finalteilnahme im Februar in Paderborn sicher. Gegen die Schützen der SGi Ludwigsburg hatten die Ötlinger zwei Punkte eingeplant, mussten sich aber, wie in so manchen Begegnungen gegen die Ludwigsburger in der Vergangenheit, erneut mit einer 2:3-Niederlage abfinden. Hatte es zunächst den Anschein, dass Mauro Badaracchi auf der Ötlinger Position eins gegen Andreas Schneider einen sicheren Sieg einfahren würde, so musste der amtierende Europameister aus Italien mit der letzten Serie den Sieg noch an den Ludwigsburger abgeben. Der Ötlinger erreichte mit 379 Ringen nicht das von ihm sonst gewohnte Niveau, Schneider schloss seinen Wettkampf mit sehr guten 382 Ringen ab.
Eine ausgezeichnete Leistung lieferte die Ötlinger Nummer zwei, Patrik Lengerer, gegen den US-Amerikaner Brian Beaman auf Ludwigsburger Seite ab. Serien von 98, 95, 97 und 96 Ringen führten zum Endergebnis von 386 Ringen. Trotz dieses guten Resultats musste sich Lengerer dem wie entfesselt auftretenden Ludwigsburger, der eine Weltklasseleistung mit 97, 100, 98 und 96 Ringen ablieferte, beugen. Beaman holte für die Ludwigsburger mit seinem 391:386 einen weiteren wichtigen Punkt für seine Mannschaft.
Schwer hatte es Leo Braun gegen Julia Hochmuth, die nach der Hälfte der 40 Schuss Distanz mit zwei Ringen in Führung lag. Beide lagen nach 30 Schuss dann gleichauf. Die letzten Schüsse der Ludwigsburgerin brachten dann die Entscheidung zugunsten von Braun. Hochmuth vergab mit einer geschossenen Sieben und einer folgenden Acht den möglichen Sieg. Braun konnte so für Ötlingen mit 373:372 einen knappen Sieg landen und einen weiteren Punkt für Ötlingen sichern.
Auf der vierten Position dominierte der Ötlinger Achim Rieger die Partie gegen Frederic Dzierzon von Beginn an. Mit 371:362 Ringen stellte er einen klaren Erfolg für Ötlingen in dieser Paarung sicher. Dennoch reichte es nicht zum Gesamtsieg, da auf Position fünf der Ötlinger Jörg Kobarg mit 365:371 Ringen klar gegen Franz Roth verlor. In der zweiten Begegnung des Samstags fertigte die SGi Waldenburg den gastgebenden ESV Weil am Rhein mit 5:0 Einzelpunkten ab.
Am Sonntag kam es dann zu der mit Spannung erwarteten und entscheidenden Begegnung gegen Meister SGi Waldenburg. Leo Braun auf der dritten Position hatte es mit dem russischen Weltklasseschützen Vladimir Gontcharov zu tun. Der Ötlinger begann, anders als am Vortag, sehr stark. Serien von 95 und 98 Ringen ließ er weitere mit 94 und 96 Ringen folgen. Der Waldenburger konnte in der Summe nur 377 Ringe erzielen und Leo Braun den überlegenen 383:377-Sieg nie streitig machen. Auch auf Position zwei entbrannte ein heißer Kampf um den Sieg. Mit wiederum sehr guten 383 Ringen wartete Patrik Lengerer gegen den jungen Michael Heise auf. Am Ende hatte dieser aber drei Ringe mehr auf seinem Konto und gewann für Waldenburg den ersten Einzelpunkt.
In der Spitzenbegegnung dieses Wettkampfes trafen Mauro Badaracchi für Ötlingen und Abdullah Ustaoglu aufeinander. Wie nicht anders zu erwarten, lieferten sich die beiden Weltklasseschützen einen spannenden Kampf über die vierzig zu absolvierende Schussdistanz. Eine stets knappe Führung brachte der Ötlinger zum 387:385-Endstand ins Ziel. Achim Rieger, auf der vierten Position für Ötlingen gegen Andreas Heise eingesetzt, machte einen Zehn-Ringe-Rückstand aus der ersten Serie im Laufe der vierzig Schuss wett und sicherte sich mit einem Ring Vorsprung den 367:366 Ringe-Sieg und damit den alles entscheidenden dritten Einzelpunkt für Ötlingen. Jörg Kobarg hatte wiederum keinen guten Tag erwischt und konnte auch gegen Wolfgang Renner nicht überzeugen. Er musste sich deutlich mit 363:379 Ringen dem Waldenburger geschlagen geben.
Damit werden die Ötlinger Luftpistolenschützen wie im vergangenen Jahr bei den Finalwettkämpfen zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft vertreten sein. Vom 4. bis zum 6. Februar geht es in Paderborn möglicherweise um den ersten deutschen Meistertitel für die Mannschaft aus dem Rübholz.