Kirchheim. Robin Walter (24) oder Michael Schwald (32)? Der Ötlinger Pistolero aus Ebersbach oder der langjährige Rübholz-Gastschütze aus Südbaden? Im Duell zwischen diesen beiden Luftpistolen-Schützen entscheidet sich in einer zweiteiligen internen Qualifikation, wer Deutschland im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten wird.
Eigentlich hätten es beide verdient. Beide schießen auf hohem Niveau, aber Walter in den letzten zwei Jahren international erfolgreicher als Schwald. Robin war 2022 Europameister im Einzel und Mixed, gewann 2023 Silber beim Weltcup in Rio. Er war Dritter bei der EM 2024 in Györ/Ungarn, holte dort in seiner Disziplin den einzigen deutschen Quotenplatz für Olympia, den Schwald als Fünfter knapp verpasste. Zum Mannschafts-Titel trug Walter 586, Schwald 580 Ringe bei. Im Mixed glänzte er mit 594 Ringen, Schwald kam auf 291. Dass der DSB bei dieser eindeutigen Ausgangslage das Olympiaticket erst nach einem Ausscheidungsschießen zwischen den beiden Kontrahenten vergeben will, „ist nur schwer verständlich“, meint der Ötlinger Schützenchef Joachim Poppek.
Im ersten von zwei Duellen am vergangenen Wochenende in Wiesbaden war Walter in der etwas schwächeren Tagesform und unterlag seinem Widersacher nach 60 Schuss knapp mit 580:584 Ringen. Nach der zweiten Ausscheidung am 18. Mai wird addiert und entschieden, wer Deutschland zwischen auf der Olympia-Anlage von Chateauroux vertreten wird. Poppek macht Walter Mut: „Die Chance lebt noch.“ ks