Lokalsport
Ötlinger treffen ins Schwarze

Schießen Der TSV hat sich auf eigener Anlage für die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga qualifiziert. Mit einem 4:1-Sieg gegen die Gäste vom SSV St. Peter löste das Team sein Ticket für die Relegation am 12. Februar. Von Klaus Schlütter

Finale furioso im Schützenhaus Rübholz. Mit 4:1 musste der TSV Ötlingen gegen den SSV St. Peter gewinnen, um die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga zu erreichen. Und genau mit diesem Ergebnis qualifizierten sich die Luftpistolenschützen für die Relegation am 12. Februar in Obertrautling bei Regensburg. Der erste Schritt zurück ins Oberhaus, wo der TSV mehr als ein Jahrzehnt Stammgast war, ist getan.

Das hatte nach den beiden ersten Wettkampftagen niemand voraussehen können. Ersatzgeschwächt dümpelte Ötlingen auf den hinteren Tabellenrängen. Erst als das Fünfer-Team in stärkster Besetzung antreten konnte, „war die Welt wieder in Ordnung“, wie es Schützenmeister Joachim Poppek formulierte. Die Mannschaft eilte von Sieg zu Sieg, kletterte in der Tabelle unaufhaltsam nach oben, zuletzt auf die zweite Position hinter Altheim-Waldhausen. Letztlich gab die größere Erfahrung gegenüber den Konkurrenten, vor allem gegen das blutjunge Team von St. Peter, den Ausschlag für den einstigen erfolgreichen Stammgast in der Bundesliga.

Der letzte, alles entscheidende Wettkampf gegen die Schwarzwälder war eine Achterbahn der Gefühle für Schützen und Zuschauer. Mal führten die einen, mal hatten die anderen die Oberhand. Ein Wechselspielchen vor allem auf den drei ersten Positionen mit den Ötlingern Joze Ceper, Jörg Kobarg und Stefan Schaufler. Auf den Rängen vier und fünf dagegen hatten Achim Rieger und Stefan Scharpf null Probleme mit ihren „grünen“, aber talentierten Gegnern, die in Zukunft noch von sich hören lassen werden. Deshalb spiegelt das Gesamtergebnis von 1830:1810 Ringen für die Ötlinger nicht die eigentliche Dramatik dieses Wettkampfs wider.

Einen ähnlich starken Endspurt wie die Hausherren legten die Schützen des Vorjahres-Absteigers aus Altheim-Waldhausen hin. Auch sie gewannen ihre beiden letzten Wettkämpfe gegen St. Peter und Walldorf und qualifizierten sich ebenfalls für die Relegation.

Den Auftakt zum Final-Wettkampf der 2. Liga am frühen Sonntagmorgen im Rübholz bestritten die Gastgeber und der SV Walldorf. Für den TSV Ötlingen war‘s ein Holperstart, denn nach der ersten von vier Zehner-Serien führten die Gäste, wenn auch nur denkbar knapp. Jörg Kobarg unterlief gleich im dritten Schuss eine „5“. Er unterbrach seinen gerade erst begonnenen Wettkampf, verließ den Stand und holte Rat bei Trainer Markus Geipel. Die richtige Entscheidung, denn danach lief es wie gewohnt ohne weitere Patzer. Auch Stefan Scharpf hatte anfänglich Mühe, seinen Rhythmus zu finden. Er steigerte sich aber in der zweiten Serie und erkämpfte den wichtigen dritten Punkt für seine Mannschaft, nachdem der slowenische Gastschütze Joze Ceper die in ihn gesetzten Erwartungen mit starken 376 Ringen erfüllt hatte. Walldorf dagegen war mit der 2:3-Niederlage raus aus dem Aufstiegsrennen zur Bundesliga.

Das wird in einem Monat entschieden. Fünf Mannschaften nehmen daran teil: Die jeweils beiden Erstplatzierten der 2. Ligen Süd und Südwest sowie der Elfte der Bundesliga. Die beiden Sieger bereichern in der nächsten Saison die 1. Bundesliga. Prognose von Joachim Poppek: „Für mich ist Kempten der Favorit. Dahinter ist alles drin.“ Also auch für den TSV Ötlingen.

Ergebnisse

Ötlingen – Walldorf 3:2

Ceper – Jung376:369

Kobarg – Günther364:369

Schaufler – Friedrich371:364

Rieger – Winkler361:369

Scharpf – Quintel364:362

 

Ötlingen – St. Peter 4:1

Ceper – Borrmann370:366

Kobarg – Franke366:370

Schaufler – Kürmer365:362

Rieger – Gissler366:357

Scharpf – Mark365:355