Kirchheim. Es waren 75 Minuten auf dem Kunstrasenplatz gespielt, als Bonlandens Trainer Norbert Stippel an der Seitenlinie immer lauter und unzufriedener wurde, Mit Julian Schwarz und FabianNess wollte der einstige VfL-Trainer in der zweiten Halbzeit für mehr Druck sorgen und in der Tat traf Letztgenannter später noch zum entscheidenen 2:1.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Kirchheimer das in der 23. Minute durch Neuzugang Marius Nigl erzielte 1:0 bravourös verteidigt. Zwar taten sich die Mannen von Trainer Ralf Rueff im Spielaufbau gewaltig schwer, ungenaue Pässe und Mißverständnisse prägten das Bild, doch in der Defensive ließen die Gastgeber bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kaum SVB-Chancen zu.
Doch binnen weniger Minuten änderte sich das Bild. Die Bonlandener bliesen zum letzten Angriff und wurden dafür belohnt. Nach einigen turbulenten Szenen im Kirchheimer Strafraum traf zunächst Routinier Bernd Eckhardt aus kurzer Distanz zum 1:1 (80.). Nur fünf Minuten später gingen Kirchheims Abwehrspieler Michael Hofstetter und Bonlandens Fabian Ness nach einer Flanke zum Ball und am Ende lag die Kugel plötzlich im Kirchheimer Tor. Fassungslosigkeit bei den bis zur Schlussphase ebenbürtigen Kirchheimern,. Zwar versuchten die VfL-Kicker in den Schlussminuten noch in den gegnerischen Strafraum zu gelangen, doch wiederum war das zu unpräzise An- und Abspiel ein Erfolgshemmer.
Für den Tabellenletzten hatte das Match wenig verheißungsvoll begonnen. In den ersten SpielmIunten hatten die Gäste ein klares Chancenplus (zwei Schüsse, ein Kopfball), doch genau in diese Drangphase des SVB hinein fiel das 1:0 für den VfL. Nach einem klug in die Spitze gespielten Pass traf der Ex-Ebersbacher Nigl mit einem Flachschuss ins linke Eck zum 1:0. Ein Hoffnungsschimmer für die Kirchheimer Anhängerschaft unter den 120 Zuschauern, zu denen auch der einstige Kirchheimer Kapitän Claus Maier und der verletzte VfL-Mittelfeldakteur Marcel Helber zählten. Nigls Treffer sollte allerdings der einzige Treffer für die Teckstädter bleiben. Entsprechend groß war der Frust nach der Niederlage. Während Bonlandens Kicker mit dem Dreier wohl vorzeitig den Ligaverbleib in der Tasche haben, wird die Luft für den VfL immer dünner. Das weiß auch Kirchheims Trainer. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass in ihr noch Leben steckt“, rekapitulierte Ralf Rueff in Hinblick auf die ordentliche kämpferische Leistung, „aber natürlich hat sich unsere Lage durch die Niederlage nicht verbessert.“
Derweil freute sich Norbert Stippel diebisch über die drei Punkte. Der Mann, einst mit dem VfL Kirchheim 2003 mit einem Finalsieg über die Stuttgarter Kickers WFV-Pokalsieger, klatschte lächelnd mit seinen Spielern ab. Die Erleichterung war kein Wunder: Die zweite 0:1-Niederlage gegen seinen Ex-Club in dieser Saison hatte lange Zeit förmlich in der Luft gelegen.