Lukas Schmid hat eine ganz besondere kalendarische Betrachtungsweise. „Ich merke nicht an Weihnachten, dass schon wieder ein Jahr vorbei ist, sondern wenn im Sommer der Sprinter-Cup ansteht“, merkt der 26-Jährige aus Dettingen in lockerem Ton an. Der VfL-Schwimmer gehört am Samstag und Sonntag zu jenen umtriebigen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen der 20. Auflage des Sprinter-Cups im Kirchheimer Freibad beitragen. Teils stürzt sich Schmid selbst als Wettkämpfer ins Wasser, zeichnet nach dem Abtrocknen in einer zweiten Rolle für den Ablauf der Siegerehrung verantwortlich.


























Solch ein Engagement, solch eine Vorfreude – ganz im Sinne der Abteilungsspitze. „Die jungen Leute sind unsere Basis, sie trauen sich auch was zu“, betont Sylvia Helstab. Kein Wunder, dass die Chefin der VfL-Wassersportler vor der Zukunft nicht bange zu sein scheint. Beim Jubiläum mischen immerhin mehr als ein Dutzend Jugendliche und junge Erwachsene direkt im Orgateam mit.
Jobs gibt es zur Genüge: Neben dem Managen der Siegerehrung und der Moderation am Beckenrand, bildet das Catering ein breites Betätigungsfeld. Das VfL-Team serviert neben Kaffee und Kuchen unter anderem sonntags ein Frühstücksbuffet sowie mittags ein Nudelgericht. Für Pluspunkte sorgt des Weiteren eine neue mobile Lautsprecheranlage. „Damit können wir nun eine deutlich bessere Tonqualität erzielen als früher“, weiß Lilly Haug, VfL-Schwimmerin und Bademeisterin in Personalunion. Die eloquente 21-Jährige hatte zuvor über ihr Netzwerk eine Start-Up-Firma aus Weilheim ausgemacht, die prompt zusagte. In der Tat sind die Durchsagen und Kommentare des Sprechers – trotz eines an beiden Tagen proppenvollen Freibads – bis in den letzten Winkel klar und deutlich zu verstehen. Es habe nur eine Beschwerde gegeben, heißt es beim VfL. Die Person sei allerdings mit dem Kopf direkt neben der Lautsprecherbox gelegen.

Doris Imrich erlebt den Sprinter-Cup seit Beginn vor mehr als zwei Jahrzehnten (zweimal fiel das Event während in Coronazeiten aus) zunächst als VfL-Vorsitzende sowie nun als Abteilungsmitglied live mit. Dass sich der Klub durch dieses Event in der Schwimmszene einen Namen gemacht habe, wecke schon einen gewissen Stolz. „Natürlich ist es auch eine wichtige Einnahmequelle für die Abteilung“, weiß Imrich – zumal der „Swim and run“-Wettbewerb gestrichen wurde. Das zweite große Angebot der Kirchheimer Wassersportler fiel einem zu hohen Aufwand, einhergehend mit einem Teilnehmerrückgang, zum Opfer. Quantitativ liefert hingegen das aktuelle Cup-Jubiläum ordentliche Werte. Die Summe von rund 350 Schwimmerinnen und Schwimmer sowie knapp 1700 Starts sorgt beim Orgateam für zufriedene Mienen.
Abkühlung per Eimer
Das Thema Wärme war auch in Kirchheim eins. „Die Vorbereitung aufs Rennen fällt bei mehr als 30 Grad im Schatten schon etwas kürzer aus“, berichtet Rosa Haug. Vor ihren jeweiligen Starts mache sie deshalb, wie nahezu alle Teilnehmenden, von den direkt neben dem Startblock platzierten blauen Eimern Gebrauch. „Wenn man sich sich diesem Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf stürzt, kühlt das schon ein wenig ab“, berichtet sie lachend. Die Schwimmer seien es allerdings natürlich gewohnt, im Sommer zu Wettkämpfen zu fahren. „Sie haben meistens einen Pavillon und damit ihren Schatten selbst dabei“, ergänzt Lukas Schmid.
Womöglich hält alsbald auch die digitale Zeitmessung beim Sprinter-Cup Einzug. Aktuell wird noch von Hand gestoppt. „Das Thema behalten wir im Blick“, bestätigt Sylvia Helstab. Nichtsdestotrotz seien die in Kirchheim von den geprüften Kampfrichterinnen und -richtern gestoppten Zeiten als Qualifikation für übergeordnete Wettbewerbe gültig. Das Event entwickelt sich stetig weiter, weil viele Faktoren zusammen kommen. Dies hat die Jubiläumsausgabe im Kirchheimer Freibad eindrücklich bewiesen.
Alle Resultate gibt es unter schwimmen-kirchheim.de