Lokalsport
3:2 – Wosik holt die Kastanien aus dem Feuer

Frickenhausen. Der Kleinste war nach dreieinhalb Stunden der Größte: Mit „Torben, Torben“-Rufen feierten die 500 Zuschauer am Sonntagabend in der Sporthalle Auf dem

Berg in Frickenhausen den 3:2-Heimsieg des TTC Frickenhausen in der Tischtennis-Bundesliga gegen den Lokalrivalen SV Plüderhausen. Der 38-jährige Torben Wosik hatte mit nicht zu erwartenden zwei Siegen entscheidenden Anteil am Erfolg des Aufsteigers, der zuletzt im Pokal-Achtelfinale beim SVP eine 0:3-Schlappe hinnehmen musste.

Dieses Pokal-Aus war denn auch Motivation für die Täles-Mannschaft, bei der Trainer Jian Xin Qiu mit einer überraschenden Aufstellung aufwartete: Hinter Kenji Matsudaira nominierte er Torben Wosik auf Position zwei und der Pole Jacub Kosowski spielte an Drei. „Viele Experten glaubten sicher, ich bin kopfkrank“, sagte Qiu hinterher mit verschmitztem Lächeln, „aber wir konnten nicht noch einmal so aufstellen wie im Pokal in Plüderhausen.“ Natürlich sei es ein Risiko gewesen, einen 38-Jährigen zwei Begegnungen spielen zu lassen, „aber ich war sicher, dass Jacub an Position drei gewinnt, und Torben hat gegen Kara bisher höchstens ein Match verloren“.

Zum Auftakt der Begegnung gab es nichts Neues: Kenji Matsudaira konnte gegen Aleksandar Karakasevic einmal mehr nicht gewinnen. Zwar hatte der 22-jährige Japaner seine Chancen, aber im entscheidenden fünften Satz spielten dann doch die Nerven mit. Ein Kantenball des Gästespielers beim Stand von 5:9 brachte die Entscheidung. Das 0:1.

Dann lag Torben Wosik gegen Plüderhausens Nummer 1 Chu Yan Leung mit 0:1 zurück, doch der kleine Linkshänder drehte auf und holte sich die nächsten drei Sätze zum sicheren 3:1-Erfolg. Die Fans waren aus dem Häuschen. „Das ist ein Riesenhammer“, lautete der Kommentar des strahlenden TTC-Präsidenten Rolf Wohlhaupter-Hermann.

Mehr Mühe als erwartet hatte nach Wiederbeginn Jacub Kosowski gegen die Nummer 77 der Weltrangliste, Thomas Keinath, beim 3:2-Sieg. Als Matsudaira auf Leung traf, lag der TTC mit 2:1 in Front und alle Zuschauer rechneten mit einem Sieg des Japaners gegen den Mann aus Hongkong. Der 22-jährige TTC-Mann holte auch die beiden ersten Sätze mit 11:2 und 13:11, doch dann war der Faden gerissen. Leung glich mit 11:8 und 11:7 aus und verwandelte schließlich seinen zweiten Matchball zum 11:6 und zum 2:2-Gleichstand.

Nun sahen sich die Fans der Gäste im Vorteil, doch Torben Wosik kämpfte gegen Aleksandr Karakasevic buchstäblich bis zum Umfallen. 10:12 ging der erste Satz verloren, 12:10 holte sich Wosik den Zweiten, 4:11 ging Satz drei weg, 11:9 gewann er den Vierten, obwohl er beim Stand von 5:4 mit dem Fuß umknickte und Schlimmes zu befürchten war. Doch der ehemalige deutsche Nationalspieler biss sich durch und hatte am Ende eines hart umkämpften Satzes, in dem die Führung ständig wechselte, mit 12:10 die Nase vorn.

Nach einer zweiwöchigen Spielpause gastiert die Qiu-Truppe am 12. November beim Tabellenvierten TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell (6:4): Das nächste Spiel gegen einen Tabellennachbarn.