Am Schluss war es einfach nur schade, für die zahlreichen Catania-Fans, dass ihre Mannschaft das Fußball-Bezirkspokalfinale nicht gewinnen konnte. Der FV Neuhausen war zwar mit 2:0 (0:0) verdienter Sieger, aber mit ein bisher mehr Glück hätte der AC Catania Kirchheim für eine Überraschung sorgen können. Bezeichnend dafür war die Szene nach wenigen Spielminuten, als Catania in Führung hätte gehen können, aber das Tor von Marco D’Onofrio wegen Abseits nicht anerkannt wurde. „Das war nie und nimmer Abseits“, ärgerte sich der AC-Spielertrainer Cosimo Attorre über den nicht gegebenen Treffer.
Dennoch zollte der AC-Coach seiner Mannschaft trotz der Niederlage ein Kompliment: „Glückwunsch an meine Spieler, die ein starkes Spiel gemacht haben. Neuhausen hat stark gespielt und verdient gewonnen.“
Vor einer großartigen Kulisse von knapp 1000 Zuschauern boten sich beide Mannschaften in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch. „In der ersten Hälfte haben wir uns im Spiel nach vorne recht schwer getan. Der letzte Pass kam oft nicht an“, meinte der Neuhausener Spielertrainer Ugur Yilmaz. Dies war auch das Verdienst der Catania-Abwehr, die es dem Bezirksligisten nicht einfach machte, sich gute Torchancen herauszuspielen. Erst nach mehr als 20 Spielminuten kamen die Neuhausener aus dem Getümmel heraus zu ihrer ersten Möglichkeit, aber AC-Keeper Kevin Dravetz rettete in höchster Not (22.). Ansonsten versuchte es der Bezirksliga-Spitzenreiter meist mit Distanzschüssen, die aber keine Gefahr für das Kirchheimer Tor darstellten.
Die beste Chance zur Neuhausener Führung hatte Georgios Kaligiannidis, dessen Schuss nur um Zentimeter am langen Eck vorbei ging (38.). Die Attorre-Elf hatte im ersten Spielabschnittabgesehen vom Abseitstreffer keine nennenswerte Torchance.
Nach dem Seitenwechsel hatte der Bezirksligist fast einen Auftakt nach Maß. Nach einer mustergültigen Vorlage von Christian Schneck konnte der Catania-Schlussmann den Schuss von Rui Tiago Caldas De Carvalho mit den Fingerspitzen gerade noch über die Querlatte lenken (47.). Auf der Gegenseite hatte auch Carmelo Trumino einen gute Möglichkeit, scheiterte aber am Neuhausener Torwart Alexander Busse (53.). Danach gab es wieder eine strittige Szene mit Folgen für Catania, nach einem Ballverlust von Michele Latte an der Mittellinie. „Ich bin klar gefoult worden“, meinte Latte. Der Neuhausener De Carvalho lief in den Strafraum und wurde von Michael Fischer von den Beinen geholt, aber erst nach einem Zeichen seines Assistenten zeigte der gut leitende Schiedsrichter Julian Kiefer auf den ominösen Punkt. Diese Chance ließ sich Volkan Candan nicht entgehen und verwandele sicher zur 1:0-Führung (60.).
Eine Schlüsselszene in einer bisher ausgeglichenen Begegnung. Was den Neuhausener Trainer wenig überraschte: „In Pokalspielen gibt es zumindest in den unteren Spielklassen keinen Klassenunterscheid, und der AC Catania hat gezeigt, dass er das Zeug für die Bezirksliga hat.“ Nach dem Führungstreffer versuchte der A-Ligist noch einmal alles, aber gegen die sehr gut organsierte Neuhausener Abwehr gab es kein Durchkommen mehr.
Die Entscheidung fiel elf Minuten vor Schluss. Nach schöner Vorarbeit vom FVN-Spielertrainer hatte Georgios Kaligiannidis keine Mühe, das Leder aus zehn Metern zum 2:0 über die Torlinie zu drücken. In den Schlussminuten sah dann noch der Catania-Spieler Carmelo Trumino wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (89.).
Im Bezirkspokalfinale der Frauen kam der TSV Deizisau gegen die SGM Aufhausen/Nellingen durch Tore von Marlen Mora (9.) und Anna-Maria Koch (13.) zu einem 2:0-Erfolg.