Lokalsport
AC Catania: Keinen Bock mehr auf Nulldiät

Fußball Relegationsanwärter Catania Kirchheim bekommt es in der Kreisliga A erneut mit einem abstiegsgefährdeten Team zu tun. Die SGEH will den Druck erhöhen. Von Reimund Elbe

Es war das Knaller-Resultat des vergangenen Spieltages: Jenes 5:1 des Tabellenletzten TSV Neuenhaus gegen einen zuvor unter Volldampf agierenden AC Catania Kirchheim sorgte für Erstaunen. Beim Tabellenzweiten hielt sich das Nachtrauern und Nachtreten über jene verpasste drei Punkte aber offenbar in Grenzen. „Ich habe wegen der Niederlage kein großes Fass im Team aufgemacht“, berichtet Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre über die Trainingswoche, auch einem Aufsteiger müsse einmal ein schwächeres Match vergönnt sein.

Allerdings knüpft der Catania-Übungsleiter seine Nachsicht an eine konkrete Forderung: „Gegen den Tabellenvorletzten Raidwangen müssen wir nun eine Trotzreaktion zeigen, dürfen die gleichen Fehler nicht noch einmal machen.“ Der TSV Neuenhaus habe gezeigt, zu was Mannschaften aus dem Tabellenkeller in der Lage wären.

Beim kommenden Gegner herrscht höchste Not. Nur noch das bessere Torverhältnis verhinderte vergangenen Sonntag den Sturz der „Roigl“ auf den letzten Tabellenplatz. „Wir haben beim 0:1 gegen Nabern viele Chancen vergeben“, ärgert sich Raidwangens Urgestein Helmut Geyer über die 14. Saisonniederlage, die den Druck im Abstiegskampf erhöht.

Den Catania-Kickern spielte unterdessen am vergangenen Spieltag in die Karten, dass die direkte Konkurrenz im Rennen um den Relegationsplatz ebenso auf Punkte-Nulldiät gesetzt war. Die SGM Höllbach patzte gegen Bezirksliga-Absteiger SpV 05 Nürtingen 0:2, die SF Dettingen (am Sonntag spielfrei) unterlagen Spitzenreiter Türkspor 1:2. „Diese Ergebnisse kamen uns natürlich entgegen“, sagt Attorre.

Dabei erwächst der Dreiergruppe hinter dem Tabellenführer aus Nürtingen plötzlich Konkurrenz. Die SGEH fegt quasi ungebremst durchs Jahr 2023. Zwölf Punkte aus vier Partien haben den Bezirksliga-Absteiger weit weg von der Abstiegszone und nahe an die Türkspor-Verfolgergruppe geführt. „Wir haben in der Rückrunde den kompletten Kader zusammen“, weist Co-Trainer Thomas Lipinski auf eine größere personelle Plan­sicherheit als Erfolgsfaktor hin. In Zahlen: Binnen weniger Spieltage hat die SGEH den Abstand zum Relegationsplatz von elf auf fünf Punkte reduziert. „Wir wollen die vor uns platzierten Teams noch mehr unter Druck setzen“, so Lipinski vergnügt.

Am Sonntag duelliert sich das Team von Chefcoach Dirk Wüllbier auf dem Großbettlinger Staufenbühl mit dem einstigen Landesligisten TSGV. Auch der zuletzt von einer Zerrung geplagte Benjamin Kastl könnte bis dahin wieder 100-prozentig auf dem Damm sein. Beim erfolgreichen Match gegen Bempflingen (3:0) wurde die Offensivkraft kurz vor Schluss eingewechselt.

Auch der SV Nabern kommt 2023 gut zurecht. Sieben Zähler aus vier Partien haben das Team von Dieter Hiller auf Tabellenplatz neun befördert, zudem die Abstiegsgefahr vorerst gebannt. „Wir werden wohl auf dem Nebenplatz spielen, denn auf dem Hauptplatz wird es aufgrund der Verhältnisse kaum gehen“, berichtet der Chefcoach vor der Begegnung auf dem Oberen Wasen gegen den FV 09 Nürtingen. Hiller erwartet eine enge Partie. Der 1:0-Sieg in Raidwangen dient jedenfalls als Mutmacher. „Wir werden auf dem kleineren Platz allerdings noch viel mehr darauf achten müssen, genaue Pässe zu spielen“, warnt Hiller. Selbst ein Remis würde den Nabernern helfen. Es wäre der 30. Punkt nach 22 Spielen – eine grundsolide Basis für eine unbeschwerte Restrunde.