Mächtig Frust herrschte im Lager des AC Catania Kirchheim. Das 0:0 bei Abstiegskandidat TSV Altdorf bedeutet die zweite Nullnummer für den ACC in Folge. Dass der Aufstiegsmotor ins Stottern kommt, liegt laut Kirchheims Spieler-Trainer Cosimo Attorre aber nicht an seinem Team. „Gefühlt spielen wir jede Woche gegen zwölf Mann, auch heute gab es wieder etliche Fehlentscheidungen gegen uns. Wir können uns davon auch nichts kaufen, wenn sich die Schiedsrichter nach dem Spiel immer bei uns entschuldigen“, beklagt Attorre die Umstände und lobt zeitgleich den Kampfgeist und die Einstellung seiner Elf. „Erst wird ein klares Foul im Strafraum auf außerhalb gelegt, dann ein Handspiel für uns nicht, dafür aber in der Nachspielzeit noch ein Handspiel gegen uns gepfiffen“, war der Spieler-Trainer fassungslos. Zum Glück hielt AC-Keeper Kevin Dravetz, seit Wochen in Topform, den Strafstoß von Altdorfs Florian Jung und damit wenigstens noch den Punkt fest. Ein nicht gemähter Rasen sorgte für eine Partie mit vielen Fehlpässe. Gerade der Ausfall des Rotgesperrten 41-Tore Sturms um Daniele Attorre und Michele Latte wog schwer. Mit Michele Canova fällt zudem ein weitere Offensivkraft mit einer Zerrung aktuell aus.
Durch den zeitgleichen Sieg von Primus Türkspor Nürtingen in Oberensingen am Vatertag schwinden die Chancen für die Catanesi, noch Platz eins zu erobern. Mit dem gleichen Kader geht es für den ACC am Sonntag an der Jesinger Allee mit Bempflingen gegen den nächsten umbequemen Gegner, und darum, wieder für offensive Erfolgserlebnisse zu sorgen. Leitwolf Michele Latte kann dazu nichts beitragen. Er dürfte nach seiner Gelb-Roten Karte zwar wieder spielen, fehlt aber aus privaten Gründen.
Zweite Niederlage in Folge
Am Mittwochabend erlitten die Sportfreunde aus Dettingen den nächsten Rückschlag im Aufstiegsrennen. 2:6 lautete der Endstand bei Abstiegskandidat Frickenhausen II. Sergio Portale und Fabian Weber mit je einem Dreierpack machten der Kadrija-Elf den Garaus. „Wir können verlieren, aber nicht so deutlich. Heute haben wir einiges vermissen lassen. Nach der zweiten Niederlage in Folge wird es schwierig wieder in die Spur zu kommen, aber wir geben nicht auf“, erklärte Dettingens Co-Trainer Simone Stuppia. Die SFD zollen der dünnen Personaldecke vermutlich so langsam Tribut. Kosta Kalaitzis gesellte sich mit Hüftproblemen auf die lange Ausfallliste dazu. Von daher müssen auch gegen die nächste Landesligareserve, dieses Mal aus Oberensingen, am Sonntag wieder Anleihen aus der eigenen Zweiten aushelfen.
Bestes Team der Rückrunde
In der Erfolgsspur bleibt weiterhin die SGEH, mittlerweile punktgleich mit dem AC Catania bestes Team der Rückrunde. Die Älbler wurden der Favoritenrolle am Mittwochabend gegen das abgeschlagene Schlusslicht Neuenhaus mit 3:0 gerecht. „Das war ein Arbeitssieg. Die haben den Mannschaftsbus vor dem Tor geparkt und kamen nur mit dem Abstoß mal über die Mittellinie. Ich weiß gar nicht, ob unser Torwart mal den Ball hatte“, sah SGEH-Coach Dirk Wüllbier kein Highlight-Spiel. Kurios: Angreifer Benjamin Kastl kam wegen einem Stau zu spät, um in der Startelf stehen zu können. Nach 15 Minuten wurde er für den angeschlagenen A-Junior Chavdar Petrov eingewechselt und mimte nur fünf Zeigerumdrehungen später den Dosenöffner zur 1:0-Führung. „Jetzt wollen wir alle Spiele vollends gewinnen, vielleicht noch Dritter werden und ein Zeichen setzen für die kommende Spielzeit“, so Wüllbier vor dem Spiel gegen Raidwangen.
Restliche Spiele gewinnen
Bereits am Dienstagabend musste der SV Nabern beim TV Bempflingen eine 2:4-Pleite einstecken und mit dem Gegner die Plätze tauschen. Der SVN steht nun auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. „Wir hatten keine Laufbereitschaft und haben absolut verdient verloren. Mit halber Kraft gewinnt man kein Spiel“, war Naberns Trainer Dieter Hiller angefressen. „Wir müssen die Realität jetzt erkennen. Es sind für uns nur noch drei Spiele, und die müssen wir gewinnen, ehe es zu spät ist.“
Vier Spiele Sperre für Daniele Attorre
Schnell geurteilt: Catania Frust gab es auch zu Wochenbeginn. Daniele Attorre wurde für seine angebliche Tätlichkeit aus dem Oberensingen-Spiel für vier Spiele gesperrt. „Der Schiedsrichter hat nach dem Spiel extra in seinem Spielbericht vermerkt, dass Rot wohl doch überzogen war und er mildernde Umstände geltend machen will. Die Urteilsbegründung hat sich wie ein Liebesbrief gelesen und trotzdem gab es vier Spiele Sperre. Einfach unglaublich. Es hat ein Geschmäckle, wenn der Trainer von Höllbach auch noch eine Tätigkeit beim Verband hat“, verstand AC-Trainer Cosimo Attorre das Strafmaß in dieser Höhe für seinen Bruder überhaupt nicht. Somit könnte der AC-Goalgetter erst beim letzten Saisonspiel wieder eingreifen. wr