Vier Punkte binnen drei Tagen: Der TSV Jesingen hat nach einem Holper- und Stolperstart in die Saison vorerst die Kurve gekriegt. Dem hochspannenden 3:3 gegen den TSV Deizisau am Donnerstagabend in den Lehenäckern setzte das Team von Ferdi Er und Cesare D’Agostino in Donzdorf per 2:0 noch einen drauf.
Beide Jesinger Trainer spielten beim Erfolg im Lautertalstadion eine maßgebliche Rolle. Ferdi Er, weil er weit in der Nachspielzeit (wie gegen Deizisau zum 3:3) per Foulelfmeter zum entscheidenden 2:0 traf, und Cesare D’Agostino, weil er mit einem launigen Talk an der Seitenlinie die mentale Vorarbeit zum 1:0-Führungstreffer geleistet hatte.
„Der Trainer hat mich gefragt, ob ich ein Kopfballtor mache, wenn er mich einwechselt“, plauderte Angreifer Adonis Shalaj nach dem Match aus dem Nähkästchen. Er habe D’Agostino in die Hand versprochen, just dies zu tun. Keine zwei Minuten war der eingewechselte Shalaj auf dem Platz, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und köpfte die Kugel am langen Pfosten mit der Stirn zum 1:0 für die Jesinger ein. Versprechen gegeben, Versprechen gehalten. Die Basis für den ersten Saisonsieg.
Bessere Körpersprache
„Wir merken, dass unsere Mannschaft immer mehr zusammenwächst“, hob Stefan Haußmann, Sportlicher Leiter beim TSVJ, nach dem Abpfiff hervor. Dies sei schon am Donnerstag gegen Deizisau erkennbar gewesen, der Trend habe sich jetzt in Donzdorf fortgesetzt: „Allein schon die Körpersprache ist nun eine ganz andere als noch zu Beginn der Runde.“ Die jüngsten Resultate, die die Mannschaft bringt, hätten auf jeden Fall großen Wert „fürs allgemeine Wohlbefinden“.
Colic macht den Unterschied
Wohlbefinden herrscht auch bei den Bezirksligakickern des VfL Kirchheim. Die 0:2-Heimpleite gegen den FV Plochingen hatte vergangenen Sonntag für einen Tiefpunkt gesorgt, durch das 2:1 beim TSV Berkheim haben die Kirchheimer nun einen weiteren tabellarischen Absturz vermieden. Meksud Colic, Marke Unterschiedsspieler auf Bezirksligaebene, war Hauptverantwortlicher dafür, dass aus einem 0:1-Rückstand bis zum Ende der Partie ein 2:1 pro Kirchheim wurde. In der 29. Minute schoss er den Ausgleich, in der Schlussphase köpfte er den Ball nach einer hohen Hereingabe zum Siegtreffer ins Netz. „Das Siegtor geht auch zu 50 Prozent an unsere Trainer Tobias Heim und Felix Lache“, merkte Colic an, denn die hätten ihn speziell für diese Partie bei Ecken und Freistößen an den langen Pfosten beordert. „Grundsätzlich ist es eine große Freude zu sehen, wie sich die jungen Spieler weiterentwickeln“, betonte Colic, zumal solche Auswärtssiege wie in Berkheim zeigten, „wie lecker so ein Sieg sein kann“.
VfL-Trainer Felix Lache bewertet den Erfolg als wichtig, besonders für das Selbstbewusstein könnte der zweite Saisonsieg taugen. Allerdings habe das Team noch nicht den Stand erreicht, den er sich vorstelle: „Wir haben nicht die Automatismen, die ich mir wünsche.“ Mit sieben Punkten hat sich der VfL Kirchheim auf Tabellenplatz acht verbessert. Bereits am Freitagabend rückt der Tabellenzweite FC Eislingen an.
Catania verspielt 1:0-Führung
Für die AC Catania hat sich die Lage weiter verschlechtert. Auch im Punktspiel Nummer fünf nach dem Wiederaufstieg gingen die Kirchheimer leer aus. „Die Niederlage tut schon weh“, gab Spielertrainer Cosimo Attorre ganz offen zu.
Die Pein beruhte auf mehreren Gründen. So glückte den Gastgebern kurz vor der Pause das 1:0, doch ließen sie eine Topgelegenheit zum 2:0 liegen. „Wir haben vor der Halbzeit guten Fußball gespielt“, unterstrich Attorre, der erstmals in dieser Saison auf den vollen Kader zurückgreifen konnte. Doch Handlungsbedarf bestehe weiterhin. „Noch sind nicht alle fit“, so der kickende Coach.
Diese fehlende Stärke war womöglich mitentscheidend, dass den Kirchheimern nach der Pause die Partie entglitt. Stellungsfehler, Fehleinschätzungen in Zweikämpfen und weitere individuelle Fehler führten zu drei Gegentreffern. Bittere Zwischenbilanz für den mit viel Euphorie in die Runde gestarteten Aufsteiger: kein Punkt, nur drei Tore geschossen, letzter Tabellenplatz.
Traumstart für Domenic Brück
An der Ligaspitze dreht indes der TSV Köngen unvermindert auf. Das 5:0 gegen den TSV Deizisau brachte der Mannschaft des Ex-Weilheimers Domenic Brück bereits den fünften Sieg im fünften Match der laufenden Runde. Die beeindruckende Bilanz von 21:3-Treffern spricht zudem für sich.