Leichtathletik
Aileen Kuhn zieht es zum Bundesstützpunkt

Einige Sportlerinnen und Sportlern im Kreis starten künftig in neuen Vereinsfarben.

Aileen Kuhn wohnt und trainiert jetzt in Frankfurt. Foto: Ralf Görlitz

Kreis. Sportlerkarrieren verlaufen in den seltensten Fällen geradlinig. Auch die von Hammerwurf-Ass Aileen Kuhn aus Wendlingen nicht. Ihre Eltern müssen sich nun daran gewöhnen, dass ihre Tochter nicht mehr im Elternhaus wohnt, und auch für Freunde, Verein und Verband ist der Wegzug nach Frankfurt ein zunächst schmerzlicher Verlust. Analysiert man allerdings die Situation vor Ort mit Blick in die Zukunft, dann scheint dieser Wechsel unausweichlich und folgerichtig zu sein.

Denn ihre langjährige Trainerin Carolin Streipart, die Kuhn bereits im Schüleralter beim VfB Stuttgart unter ihren Fittichen hatte und die die Wendlingerin in den vergangenen drei Jahren beim LAZ Ludwigsburg sowie am Olympia-stützpunkt Stuttgart vollends zur Deutschen Spitzenathletin formte, verlässt den Bundesstützpunkt Stuttgart zum Jahresende gen Erfurt. Ein Umzug an den dortigen thüringischen Bundesstützpunkt, einem von 16 Bundesstützpunkten in Deutschland, kam für Aileen Kuhn jedoch nicht in Frage.

Bei der „Eintracht“ fühlt sich die 21-Jährige bereits sehr wohl und bestens aufgehoben, zumal ihr Freund, Zehnkämpfer Emanuel Molleker, nach einer kurzen Zwischenstation beim Berliner Verein SV Leonardo-da-Vinci Nauen ebenfalls nach Frankfurt gewechselt ist. Kennengelernt haben sich die beiden vor rund zwei Jahren. Molleker startete damals drei Jahre lang als erfolgreicher Zehnkämpfer für die LG Filder.

Mit der ehemaligen Weltklasse-Diskuswerferin (Bestleistung 76,05 Meter) und zweifachen Deutschen Meisterin Kathrin Klaas (40), hat Aileen Kuhn nun eine exzellente Trainerin an ihrer Seite, mit der sie sich sehr gut versteht. „Auch die Trainingsvoraussetzungen am Bundesstützpunkt sind für mich ideal. Das Wurfhaus liegt nur zehn Minuten, die Leichtathletik-Halle 25 Minuten von unserer gemeinsamen Wohnung entfernt“, so eine glücklich wirkende Kuhn. Das lässt Zeit für ihr Fernstudium, das sie im Februar auf dem Gebiet „Wirtschaftsrecht“ begonnen hat. Insgesamt also gute Voraussetzungen, 2025 mit frischem Elan durchzustarten. Auf die Frage nach dem großen Ziel im neuen Jahr kommt schnell die Antwort: „Europacup Winterwurf in Zypern“. Selbstverständlich will die Deutsche U23-Meisterin und EM-Dritte mit einer persönlichen Bestleistung von 68,92 Metern auch die magische Weite von 70 Metern knacken.

Emma Hammelehle zum VfB

Innerhalb der zweimonatigen Wechselfrist haben 14 Athletinnen und Athleten aus dem Leichtathletikkreis Esslingen die Vereinsfarben gewechselt. Mit der Baden-Württembergischen U18-Vizemeisterin über 400 Meter, Nele Pfisterer aus Deizisau, die LG Filder-intern vom TSV Neuhausen zum SV Bonlanden wechselte, sowie mit dem Württembergischen U16-Meister über 100 Meter, Ben Rüdinger, der vom TV Nellingen zurück zum Heimatverein TSV Berkheim ging, verließ mit der 29-Jährigen Weit- und Dreispringerin Wibke Lyhs (Bestleistungen 5,83 Meter/12,23 Meter) vom TV Nellingen eine über viele Jahre zuverlässige und erfolgreiche Athletin den Kreis gen VfL Sindelfingen.

Mit dem 15-jährigen Jonathan Hummel von der SpVgg Weil der Stadt kommt ein junger Athlet in den Kreis, der in diesem Jahr mit dem Sieg bei den Süddeutschen U16-Meisterschaften im Stabhochsprung mit 4,11 Metern aufhorchen ließ und der sich nun bei der vierfachen Deutschen Meisterin Anjuli Knäsche (31) bei der LG Leinfelden-Echterdingen weiter entwickeln will. Die LG Filder indes freut sich auf Paul Mühleck (21) von der LG Neckar-Enz, der mit Bestleistungen über 800 Meter (1:55,76 Minuten) und 1000 Meter (2:39,76) mit guten Referenzen zum TSV Neuhausen kommt.

Wechselbewegungen gibt es auch beim VfL Kirchheim und bei der LG Teck. So hat sich Emma Hammelehle (17) vom VfL Kirchheim entschieden, ab dem neuen Jahr für den VfB Stuttgart zu starten. Mit Orlin Marquardt (14) kommt vom TV Plochingen ein junger Athlet nach Weilheim, der bei der LG Teck sowohl sportlich als auch mannschaftlich ein für sich besseres Potential sieht.