Frohe Gesichter im Ziel im Ottenbacher Buchs: Das Radsport-Event Alb Extrem ist auch bei seiner 40. Auflage erfolgreich über die Bühne gegangen. Am frühen Morgen wusste noch keiner der rund 3400 Pedaleure, was sie auf den Strecken über 90, 160, 220, 270 und der Traufkönigsdistanz von 300 Kilometern erwarten würde, denn das Wetterradar verhieß nicht unbedingt nur Sonnenschein.
In den Morgenstunden wechselte sich dann auch die Sonne mit leichtem Regen und einem unangenehmen Wind ab. Am Mittag herrschte aber tolles Radlerwetter und man sah auf der Strecke viele strahlende Gesichter.
Exakt bei der Ankunft von Valentin Honold um 16.13 Uhr, erster Radler auf der 300-Kilometer-Route, schlug das Wetter um und der Himmel öffnete wieder seine Schleusen. Während die ambitionierten Sportler schon ab 5.30 Uhr in die Pedale steigen konnten, nahmen die Jedermänner erst um halb acht die 90-Kilometer-Strecke mit „nur“ 1400 Höhenmetern in Angriff. Hier waren auch Pedelecs zur Fortbewegung zugelassen, was meist nur von den Alterssportlern genutzt wurde.
Viele der Pedaleure hielten ihre Teilnahme mit einem Selfie unter dem Startbanner fest. Ein älterer Radsportler versorgte mit einer Mini-Pumpe mit schnellen Stößen das Hinterrad seines Bikes noch mit Luft. „Das gehört zu seinem Warmmachprogramm“, stellte ein Witzbold fest und sorgt für Lacher bei den Begleitern.
Reges Treiben herrschte schon um 9 Uhr am zweiten der fünf Verpflegungspunkte in Böhmenkirch, der von den leistungsorientierten Bikern nach 83 Kilometern erreicht wurde. Hier hatte der ADAC einen Servicestand aufgebaut und es konnten Wasser und Iso-Getränke nachgefüllt und ein üppiges Angebot an sportgerechter Verpflegung samt Bio-Riegeln empfangen werden.
In seinem roten Alb-Extrem-Radler-Trikot aus dem Jahre 1997 fiel den Insidern der Eislinger Volker Prinzing als erfahrener Rad-Amateur auf. Er war zum 29. Mal dabei und begleitete seine Tochter Anna bei ihrer Alb-Extrem-Premiere. Die U20-Leichtathletin der TSG Eislingen wollte auf der 220-Kilometer-Route ihre Ausdauer testen.
„Zehn Mal bin ich auf der langen Strecke bis 300 Kilometer gefahren, erinnerte sich Volker Prinzing an seine früheren Aktivitäten, „heute schaffe ich das sicherlich nicht mehr“, meinte der 56-Jährige dennoch sichtlich zufrieden, noch mit seiner Tochter biken zu können. „270 Kilometer wollte ich eigentlich machen“, meinte Manuel Brühl aus Lauterstein, der den Nieselregen im Remstal noch als angenehm empfand, aber dann an den Beinen fror, „ich werde wahrscheinlich auf die 220er ummünzen, mal sehen, was kommt“.
So dachten viele und diskutierten über den weiteren Ablauf ihrer Tour. Nur Lob hörte man von den Radlern im Ziel, die aus nah und fern ins Tal der Liebe angereist waren. „Eine super Veranstaltung“, sagte Marc Pudlatz aus Stuttgart, der zum zweiten Mal Alb Extrem genoss, „hier stimmt einfach alles.“