Marbach. Vielseitigkeitsreiter Nikolai Aldinger (35) aus Notzingen darf mit seinem 14-jährigen Wallach „Timmo“ weiter auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen hoffen. Bei der drittletzten Qualifikation in Marbach auf der Schwäbischen Alb ließ er mit Jerome Robiné und Christoph Weller zwei potentielle Mitkandidaten hinter sich, wurde jedoch von dem gebürtigen Münsinger Dirk Schrade übertroffen. Die Entscheidung über die drei Paris-Starter fällt der Ausschuss Spitzensport nach der DM in Luhmühlen (13. – 16. Juni) und dem CHIO in Aachen (5./6. Juli).
Mit dem Abschneiden in Dressur, Geländeritt und Springen beim olympischen „Heimspiel“ war Aldinger nur bedingt zufrieden. „Ich hätte mir eine Platzierung unter den Top Ten gewünscht“, kommentierte er seinen 19. Platz bei starker internationaler Konkurrenz selbstkritisch. Vor allem die Franzosen unterstrichen mit drei ersten Plätzen ihre Olympia-Frühform. Gegen sie hatte selbst unser Topreiter Michael Jung aus Horb auf „Fischershipmunk“ keine Siegchance und musste sich mit Platz sieben begnügen. In der parallel ausgetragenen langen Vier-Sterne-Prüfung glänzte Schrade auf „Casino“ mit Platz zwei und damit dem Titel des Deutschen Berufsreiter-Champions. Als Sieger übertroffen wurde er von dem 64jährigen Australier Andrew Hoy.
Als Gewinner durfte sich auch Aldingers Vater Dieter als Orga-Chef fühlen „Tolles Geläuf, super Organisation“ - alle waren voll des Lobes über einen perfekten, unfallfreien Ablauf. Über 200 Helfer und bis zu 8000 Besucher zauberten vorolympische Atmosphäre mit Volksfest-Charakter auf das Gelände des Haupt- und Landgestüts Marbach.