Nach acht Jahren im weiß-schwarzen Lexware-Trikot ist für Luca Schwarzbauer einiges an Umgewöhnung erforderlich: Denn nicht nur die lila-grünen Farben des Teams Canyon-CLLCTV sind neu, sondern auch das komplette Equipment von Luca Schwarzbauer, dem Gesicht des Mountainbikesports in der Teckregion. „Neues Team, neues Fahrrad, neue Abläufe: Das alles hat heute super funktioniert“, freute sich der 25-Jährige im Ziel. „Was mich wirklich beeindruckt hat, ist die Professionalität im Team um die französische Ex-U23-Weltmeisterin Loana Lecomte: Mechaniker, Physiotherapeut, überhaupt die ganze Zusammenarbeit.“ Zwar habe er sich in den wenigen Tagen, in denen er auf seinem neuen Sportgerät trainiert und den Wettkampf bestritten hat, „noch nicht so richtig eins gefühlt, aber ich glaube, wir sind da auf einem guten Weg.“
Ungewöhnlich langer Kurs
Schwarzbauer hatte im mit über 280 Sportlern allein in der Elite-Klasse nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ äußerst stark besetzten Rennen der höchsten UCI-Kategorie unterhalb des Weltcups einen guten Start erwischt und konnte sich in der Einführungsrunde in der Spitzengruppe mit einigen nationalen Meistern einreihen. Nach knapp einer Runde musste er jedoch erkennen, dass ihm der mit 6,2 Kilometern ungewöhnlich lange Cross-Country-Kurs mit den vielen Antritten, den Unmengen an Kurven und immer wieder kurzen, steilen Anstiegen eher nicht liegt: „Diese ganzen Beschleunigungen konnte ich nicht immer mitgehen“, musste er nach dem Rennen einräumen. Auch in den Kurven habe er immer wieder ein bisschen Zeit verloren: „Das war nicht ideal.“
Noch Luft nach oben
Schwarzbauer musste die Spitzengruppe aufgeben, konnte aber dennoch mit relativ konstanten Rundenzeiten schließlich als 14. und damit bester Deutscher finishen: „Das Fundament ist sehr gut, ich musste mich nicht verstecken“, freute sich der Fahrer des MTB Teck über die Punkte im ersten Rennen der „Hors-Categorie“ des Jahres. „Das war heute aber sicher noch nicht mein Maximum.“ Das muss es aber auch nicht sein, denn bis zu den ersten Weltcups in Brasilien Mitte April und in Albstadt Mitte Mai ist es noch eine Weile hin. Und trotz des guten Trainings im Winter zeigt sich Schwarzbauer nur vorsichtig optimistisch: „Um ganz vorne mitfahren zu können, muss für einen Nino Schurter oder Mathieu van der Poel nicht alles perfekt sein. Aber für mich muss dann alles glatt laufen.“ Das sei in Banyoles noch nicht ganz der Fall gewesen, aber gerade deswegen sind die Rennen vor den Weltcups auch so wichtig. „An einem guten Tag kann ich mit den Allerschnellsten mitfahren.“
Gewonnen hat das Rennen in Banyoles der Franzose Titouan Carod (BMC) vor seinem Schweizer Teamkollegen Filippo Colombo und dessen Landsmann Thomas Litscher (Kross-Orlen).