VfB-Fans beim Pokalfinale
„Alles unter 3:0 wäre eine Enttäuschung“

Auch aus der Teckregion sind zahlreiche Stuttgart-Anhänger im Olympiastadion – mit großem Optimismus.

Alex Polzer aus Weilheim ist sehr optimistisch in Sachen Pokalsieg: „Bielefeld spielt nicht auf der Alm und der VfB kennt so eine große Atmosphäre aus der Champions League“, sagt der 28-jährige Kapitän der SG Ohmden/Holzmaden, der mit seinen Teamkollegen Jannik Kvitta, Micha Schultheiß und dessen Bruder Johannes vom TSV Weilheim im Stadion sitzen wird. „Falls wir gewinnen, machen wir durch und fahren am Sonntag nach Stuttgart zur großen Feier auf dem Schlossplatz“, sagt Polzer, der auf ein 3:0 tippt.

Nicole Hörmann aus Kirchheim ist guter Dinge, dass der VfB den Pott holt: „In den letzten Spielen haben sie gezeigt, dass sie kämpfen und gewinnen möchten“, sagt die gebürtige Bissingerin, die auf ein 3:1 für Stuttgart nach regulärer Spielzeit tippt. „Eine Verlängerung würden meine Nerven nicht aushalten“, lacht die 46-Jährige, die seit 30 Jahren eine Dauerkarte besitzt.

Marcel Hitzer aus Neidlingen ist mit zehn Mitgliedern des neu gegründeten VfB-Fanclubs „Kirschtal-Kollektiv“ vor Ort und zweifelt nicht an einem Erfolg der Roten. „3:1 nach regulärer Spielzeit“, tippt der 30-Jährige, für den es das erste Pokalfinale ist. Die Anreise erfolgt am Freitag per Zug, Sonntagvormittag geht‘s zurück.

Moritz Hönig aus Kirchheim wird mit Freunden ebenfalls zwei Nächte in Berlin sein. „Alles unter 3:0 wäre eine Enttäuschung“, macht der 38-Jährige keinen Hehl aus der Rollenverteilung. Sein konkreter Tipp: 5:0 für den VfB. „Das ist die Chance, eine Saison, von der man sich eigentlich mehr erhofft hatte, doch noch erfolgreich zu Ende zu bringen.“

David Lempp aus Weilheim macht sich bereits am heutigen Donnerstag auf den Weg nach Berlin, wo er sich die Hotelkosten spart und das Wochenende im Camper verbringt. Hatte er 2013 vor dem Finale gegen die Bayern noch auf ein „Wunder von Berlin“ zugunsten des VfB gehofft, sind für ihn die Rollen übermorgen klar verteilt. „Wir gewinnen 3:1“, glaubt der 44-Jährige, der 2003 zu den Gründungsmitgliedern des Fanclubs „Rot Weiss Leberkäs“ zählte, der 15 Mann hoch im Olympiastadion dabei sein wird.

Maja Mäbert aus Kirchheim wird mit nahezu der ganzen Familie dem VfB im Stadion die Daumen drücken und ist ebenfalls optimistisch, was einen VfB-Sieg angeht. „Ich tippe auf 4:0“, sagt die 36-Jährige, die bereits 2013 bei der Pokalpleite gegen München in Berlin dabei war. „Es wäre einfach ein Traum, wenn es der VfB schafft. Bielefeld hatte zwar eine schöne, aber auch anstrengende Saison. Außerdem haben alle drei VfB-Stürmer am Samstag gegen Leipzig getroffen.“

Jörg Banzhaf aus Kirchheim hat als VfB-Mitglied zwei Tickets übers Losverfahren und kurzfristig zwei VIP-Tickets ergattert. Der 49-Jährige pilgerte bereits Ende der Achtzigerjahre in den A-Block, trägt bei heutigen Heimspielbesuchen immer noch die damals selbst genähte Kutte, die nach wie vor für Aufsehen erregt. „Da wollen Leute immer Selfies mit mir machen, weil die so auffällig ist“, lacht er, der auf einen Stuttgarter 3:0-Sieg tippt. „Der VfB macht vor der Pause das erste Tor, danach wird Bielefeld aufmachen müssen und wir legen nach.“

Florian Greiner aus Bissingen gehört der mutmaßlich größten Gruppe an, die sich aus der Teckregion Richtung Berlin aufmacht: Der 32-jährige Bissinger, jahrelang Torwart des TSV Jesingen und aktuell Co-Trainer der zweiten Mannschaft, führt den Fanclub „Gerschdaklopfer“ an, der mit 32 Mitgliedern im Stadion vertreten sein wird. „Wir gewinnen 4:1“, glaubt er fest an einen Stuttgarter Erfolg. „Die letzten Partien waren positiv, dazu das Spiel gegen Leipzig ein echter Gradmesser. Der VfB wird diese Wucht mitnehmen und das Spiel über den Willen gewinnen.“ Unabhängig vom Ausgang des Finales winkt Greiner persönlich ein großer Gewinn: Seine Frau erwartet dieser Tage ein Kind, hat aber grünes Licht für den Berlin-Trip gegeben. „Wenn am Freitag noch alles ruhig ist, fahr ich mit.“