Drei Wochen vor dem ersten Saisonhöhepunkt, dem Weltcup-Auftakt im tschechischen Nove Mesto na Morave, zeigt sich Mountainbiker Luca Schwarzbauer mit dem dritten Platz beim Bundesliga-Rennen in Heubach dennoch zufrieden. Auf der konditionell höchst anspruchsvollen Strecke (Schwarzbauer: „Es gibt kaum noch Strecken mit so vielen Höhenmetern am Stück) musste er sich nur dem Tagessieger Joshua Dubau aus Frankreich und dem Belgier Pierre de Froidmont geschlagen geben. „Gegen solche Kletterspezialisten habe ich auf so einem Kurs keine Chance“, meinte Schwarzbauer nach dem Rennen: „Die sind gut und gerne zehn Kilo leichter als ich.“
Dabei war Schwarzbauer durchaus ambitioniert ins das Rennen auf der Ostalb gestartet und hatte zunächst die Führung übernommen. Als der Tscheche Ondrej Cink am zweiten Anstieg attackierte, konnte Schwarzbauer
noch kontern und als Erster in die folgende Abfahrt gehen. Doch De Froidmont und Dubau schlossen wieder zu ihm auf. Als Schwarzbauer dann auf der teils matschigen Strecke wegrutschte, nutzten die beiden ihre Chance. Die Lücke, die dadurch entstand, konnte Schwarzbauer bis zum Rennende nicht mehr schließen, nach gut 1:20 Stunden Fahrzeit war sie bis auf 43 Sekunden auf Dubau angewachsen.
Dennoch war Schwarzbauer nicht unzufrieden mit seiner Leistung, auch wenn er nicht ganz die Leistungswerte abrufen konnte wie in den bisherigen Rennen dieser Saison. „Ich bin in allen fünf Rennen in diesem Jahr auf dem Podium gestanden“, blickt er mit Selbstvertrauen in Richtung Weltcupstart: „Ich komme gerade aus einer harten Trainingsphase und war letzte Woche ziemlich kaputt.“
Auch wenn die neu gestaltete Strecke in Heubach moderner und zuschauerfreundlicher geworden ist: „Das Profil dieses Kurses liegt mir einfach nicht,“ räumt Schwarzbauer ein. Kein Grund zur sorge also vor dem Weltcupauftakt in Tschechien, wo er vor Jahresfrist das Shorttrack-Rennen gewann und so international bekannt wurde: „Der Kurs am Biathlonstadium hat eine völlig andere Charakteristik“, sagt der Reuderner.
Das „Bike the Rock“ in Heubach ist nach dem Wegfall des Weltcups in Albstadt aber nicht nur das höchstdotierte Cross-Country-Rennen in Deutschland, es bietet das ganze Wochenende über Mountainbike-Sport in all seinen Facetten. Über 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen am Wochenende aktiv an den Wettkämpfen teil, über 10 000 Zuschauer verfolgten das Spektakel live vor Ort. Neben Enduro, Kids-Races und Pumptrack ist auch der Marathon ein wesentlicher Bestandteil des MTB-Festivals unter dem Rosenstein.
Und auch hier waren zwei Sportler des MTB Teck erfolgreich: Der erst 16-jährige Ole Peters aus Notzingen siegte souverän über die Kurzdistanz über 26 Kilometer, Lukas Koller wurde über die Langdistanz von 41 Kilometern nur knapp von Niklas Gathof geschlagen. Bis zum vorletzten Anstieg hatten sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, doch dann musste Koller vom Rad, um sein Sportgerät vom Schlamm zu befreien: „Es hatte sich alles zugesetzt“, berichtete er. Gathof nutzte seine Chance, Koller konnte die Lücke bis ins Ziel nicht mehr schließen. Nach knapp 1:39 Stunden Fahrzeit trennten die beiden im Ziel nur vier Sekunden. „Es war eine knappe Geschichte“, so Koller, der sich im Ziel lachend ein wenig ärgerte, so knapp seinen ersten Sieg in der Lizenzklasse verpasst zu haben: Nachdem er im Vorjahr bei der Albgold-Trophy erstmals eine Tageslizenz gelöst hatte, war der „Bike the Rock“-Marathon in Heubach nun das dritte Lizenz-Rennen, nachdem er vergangene Woche beim Marathon in Veringendorf über 55 Kilometer schon Dritter geworden war.
Für seinen Vereinskollegen Peters war die Kurzdistanz eine klare Angelegenheit. Bereits am ersten Berg hatte sich der Auszubildende von seinen Mitstreitern gelöst, fand einen schnellen Weg durch die zwei Minuten zuvor gestarteten Langstreckler und konnte so einen souveränen Startzielsieg feiern. Platz zwei ging an Marlon Riess aus Neckartenzlingen, den dritten Platz belegte der ebenfalls erst 16-jährige Felix Heinemann von der Radsportabteilung des TSV Weilheim.
Luis Oßwald vom SV Reudern musste im international stark besetzten U23-Rennen mit 65 Fahrern aus der letzten Reihe starten. Bereits am Start entging er in der ersten Kurve nur knapp einem Sturz, kam danach aber mit den matschigen Streckenverhältnissen gut zurecht und machte etliche Plätze gut. Sturzfrei und ohne technische Probleme brachte er das Rennen auf Platz 45 zu Ende. Ein Resultat, mit dem er angesichts der starken Konkurrenz zufrieden sein durfte.
Lara Böhm fällt lange aus
Cross-Country-Juniorin Lara Böhm aus Weilheim, die vor einer Woche bereits in der ersten Runde der UCI Junior Series im österreichischen Haiming gestürzt war und sich dabei den rechten Ellenbogen brach, ist am vergangenen Freitag operiert worden. Dabei stellte sich der Bruch komplizierter dar als zunächst angenommen. Deswegen muss nun der Ellenbogen zunächst mit zwei Platten fixiert werden. Die Sportlerin, die für das Team XC Walcher unterwegs ist, fällt damit für die kommenden Wochen, vielleicht sogar Monate, aus.