Kerzenschein, Plätzchenduft, Weihnachtslieder? In der Weilheimer Lindachsporthalle dürfte am Sonntag wenig Zeit für besinnliche Stimmung sein. Zumal der erste Advent für Handballfans rund um die Teck den Termin für das prestigeträchtigste Spiel der Saison markiert: Der TSV Weilheim und die HSG Owen-Lenningen messen an der Egelsbergstraße 1 am Sonntag ab 17 Uhr die Kräfte.
Die Rollen vor dem dritten Lokalduell seit dem Landesligaabstieg der HSG 2023 sind klar verteilt: Der „Tälesexpress“ macht als Favorit Station unter der Limburg. Mit sieben Siegen aus neun Spielen steht die Handballspielgemeinschaft aus Owen und Lenningen auf dem zweiten Tabellenplatz. Dass sie nicht als Spitzenreiter anrücken, ist dem TSV Neuhausen II geschuldet, der die HSG vergangenen Samstag per 37:32-Erfolg vom Platz an der Sonne stieß. „Gegen Neuhausen haben wir vielleicht zwei, drei Fehlwürfe und technische Fehler mehr als der Gegner gemacht“, sagt Volker Pikard, der im zweiten Jahr für die handballerischen Geschicke im Täle verantwortlich ist und die Pleite betont gelassen sieht. „Man sollte jetzt nicht den Fehler machen, alles infrage zu stellen. Saisonübergreifend ist es die erste Niederlage nach 15 Spielen.“
TSVW mit langer Pause
Beim gastgebenden TSV Weilheim ist man derweil noch auf der Suche nach Konstanz: Fünf Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber. Nachdem es diese gegen die Topteams aus Neuhausen, Uhingen und Grabenstetten gesetzt hatte, ist die Zielsetzung von Trainer Matthias Briem klar: „Es ist an der Zeit, diese Saison einen der Vorderen zu schlagen.“ Um die als Rundenziel angepeilte Topplatzierung nicht aus den Augen zu verlieren, täte das auch not – aktuell steht der Tabellendritte der Vorsaison auf dem fünften Platz.
Zeit, sich auf das Nachbarschaftsduell vorzubereiten, hatten die Weilheimer genug. Nachdem die Partie bei tus Stuttgart am vorletzten Sonntag wegen Personalproblemen beim Gegner hatte abgesagt werden müssen, datiert der letzte Einsatz unter Wettkampfbedingungen vom 10. November. An jenem Sonntag vor knapp drei Wochen verlor der TSVW zu Hause mit 26:36 gegen Neuhausen. Fehlende Konsequenz im Angriff verhinderten ein knapperes Ergebnis, wenn nicht gar eine Überraschung. „Das Team hat hart daran gearbeitet, die Leistung über die gesamte Spielzeit hinweg stabil zu halten und die Schwächephasen zu minimieren “, sagt Spieler und Sprecher Jan Stark, der nicht zuletzt auf den Heimeffekt setzt: „Die Mannschaft ist hochmotiviert und bereit, die Herausforderung gemeinsam mit den heimischen Zuschauern anzunehmen.“
Ob das für den Sieg reicht? Der Trainer des Gegners macht eine eigene Rechnung auf: „Die Mannschaft, die mehr Wille, Glaube, Emotionen und Überzeugung ins Spiel bringt“, sagt Volker Pikard, „wird gewinnen.“