Lokalsport
Am Sonntag wird gespielt – nur wie?

Basketball Nachdem die halbe Mannschaft an Covid erkrankt war, sind die Knights fast wieder vollzählig. Die Frage ist, ob das gegen Trier reicht. Von Bernd Köble

Zwei abgesagte Spiele, fünf Infektionsfälle mit teils deutlichen Symptomen innerhalb der Mannschaft – es sind zwei Wochen zum Vergessen, die hinter Kirchheims Zweitliga-Basketballern liegen. Seit Montag kehren die Erkrankten Schritt für Schritt ins Training zurück. Gestern konnte Headcoach Igor Perovic bis auf den dauerverletzten Aleksa Bulajic fast wieder Normalbetrieb vermelden. Bis dahin hatten Spieler aus dem eigenen Nachwuchsprogramm und selbst Co-Trainer Brian Wenzel einspringen müssen, um überhaupt einen halbwegs sinnvollen Trainingsbetrieb zu ermöglichen.

Klar ist nun: Gründe, auch das Spiel am Sonntag in Trier zu verlegen, gibt es nicht mehr. „Ich wüsste auch gar nicht wohin“, meint Knights-Sportchef Chris Schmidt. Inklusive der beiden Nachholtermine für die ausgefallenen Partien gegen Schwenningen (Ersatztermin am 9. März) und Hagen (6. April) warten im März und April neun Spiele in sechs Wochen auf die Knights. „Sollte es nun noch mal treffen, weiß ich nicht, wie eine Lösung aussehen könnte“, sagt Schmidt. „Mir fällt nichts ein, das hätte in den vergangenen Wochen schiefer laufen können.“ 

Wie er weiß auch Igor Perovic nicht, was ihn und sein Team am Sonntag ab 17 Uhr in der Arena Trier erwartet. „Einerseits ist es gut, dass die Zwangspause vorüber ist, um schnell wieder in den Spielrhythmus zu kommen“, meint der Coach. „Andererseits weiß ich nicht, was die Erkrankung mit meinen Spielern gemacht hat.“ Trotz medizinischer Checks: Im Vollbesitz ihrer Kräfte wird die Mannschaft am Sonntag nicht sein. Auch wenn die Spielpause für den einen oder anderen von Vorteil gewesen sein mag. Jonathon Williams etwa hatte dadurch immerhin Gelegenheit, seine Knieverletzung, die ihn zweimal pausieren ließ, vollständig auszukurieren. 

Die entscheidende Phase der Saison wird damit wie schon im Vorjahr zum Lotteriespiel. Eine Zwangspause wegen Corona wirkt sich in jeder Mannschaft anders aus. Während etwa Hagen schnell zurück zur Normalität fand, verloren die bis dahin so souveränen Tübinger in der Folge drei Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Die Situation im Moment unterscheidet sich in der Liga nicht wesentlich von der im Vorjahr. Im vergangenen Frühjahr wurden verschiedene Szenarien diskutiert. Vom Saisonende nach der Hauptrunde bis zu verkürzten Play-offs. Am Ende entschieden sich die Klubvertreter, die Finalrunde in zwei Gruppen mit Hin- und Rückspiel auszutragen.

In dieser Saison hingegen soll am normalen Fahrplan mit aller Macht festgehalten werden. Dabei hat vor allem das Wort der Aufstiegsanwärter Gewicht, die sich gegenüber dem gewohnten Best-of-Five-Modus, der bis zu fünf Begegnungen pro Paarung vorsieht, im Nachteil sehen. Dennoch gab es auch andere Stimmen. Solche, die im gestrafften Programm mehr Spannung und durchaus ein Modell für die Zukunft erkannten. 

 

Trier begeistert trotz Personalproblemen

Der Gegner der Knights am Sonntag wird von seinen Fans zurzeit gefeiert. Der 84:80-Heimerfolg am Sonntag gegen den Tabellenvierten Leverkusen bejubeln die Anhänger als eines der besten Trierer Spiele der vergangenen Jahre. Obwohl die Mannschaft mit den Verletzten Thomas Grün und Daniel Monteroso auf wichtige Stützen seit Wochen verzichten müssen.
Im Schlussviertel drehten die Gladiators auf und bogen ein längst verloren geglaubtes Spiel, in dem die Gastgeber acht Minuten vor dem Ende mit 20 Punkten zurück lagen, noch um. Dank eines 34:11 im Schlussviertel und eines immens hohen Tempos drehten die Trierer auf beeindruckende Weise die Partie und holten sich verdient den knappen Sieg. „Das Spiel hat gezeigt, dass wir mit unserer Mentalität immer zurückkommen können“, meinte Triers Headcoach Pascal Heinrichs.  bk