Hallenfußball
Attorre-Festival in der Notzinger Sporthalle

Die Eichert-Elf gewinnt erstmals ihr eigenes Hallenturnier. Großen Anteil daran hat ein Brüderpaar.

Glücklicher Sieger im Finale: Der TSV Notzingen (in Schwarz) bezwang die in Blau gekleideten Ötlinger mit 3:1. Foto: Markus Brändli

Mit einem 3:1-Erfolg im Finale gegen den TSV Ötlingen hat der TSV Notzingen zum ersten Mal sein eigenes Fußball-Hallenturnier um den Küstermann-Immobilen-Cup gewonnen und dabei 500 Euro Preisgeld eingestrichen. Für die Rübholzkicker gab es immerhin noch 300 Euro. Für den Notzinger Abteilungsleiter Michael Panknin war es nicht nur wegen des Turniersieges ein großer Erfolg, sondern auch wegen des großen Zuschauerinteresses: „Wir haben an beiden Tagen, die 1000er-Marke geknackt.“

Die kamen, sahen guten Hallenfußball und in der Endrunde spannende Spiele. Mit einem über das gesamte Turnier gesehen verdienten Sieger. Im Finale hatte die Eichert-Elf allerdings eine Menge Glück: Beim Stande von 1:1 stand der Rübholzelf gleich zweimal hintereinander das Aluminium im Wege. Zum Leidwesen eines Ötlinger Zuschauers: „Die Notzinger haben glücklich gewonnen.“ Trotz der Endspielniederlage war der Ötlinger Trainer Giuseppe Spagnuolo mächtig stolz auf seine Mannschaft: „Für mich sind die beiden besten Mannschaften ins Finale eingezogen. Wir hätten es ebenfalls verdient gehabt, das Turnier zu gewinnen, aber Glückwunsch an den verdienten Sieger TSV Notzingen.“

Mit diesem Erfolg hatte der Notzinger Trainer Alex Wollmann einen Tag zuvor noch nicht gerechnet: „Wir sind einfach keine Hallenmannschaft.“ Seine Jungs belehrten ihn eines Besseren: „Wir haben die meisten Tore erzielt und die wenigsten kassiert.“ Allen voran die beiden Neuzugänge Daniele und Cosimo Attorre. Das Brüderpaar hatte großen Anteil am Turniersieg. Daniele war mit 19 Toren erfolgreichster Torschütze, sein Bruder der beste Vorlagengeber. Die beiden Brüder haben bereits zum dritten Mal in Folge das Notzinger Hallenturnier gewonnen. Zweimal mit der AC Catania Kirchheim, jetzt mit ihrem neuen Verein.

Der Weg ins Finale war für die Notzinger an Dramatik kaum zu überbieten. Der 3:0-Sieg gegen den TSV Jesingen spiegelte den wahren Spielverlauf nicht ganz wider, denn das Spiel hätte genauso gut auch in die andere Richtung ausgehen können. Nach einer Jesinger Zwei-Minuten-Strafe, schafften es die Eichert-Kicker nicht, in Führung zu gehen. Als beide Teams wieder komplett waren, musste auch ein Notzinger Akteur zwei Minuten das Spielfeld verlassen. In Unterzahl gingen die Notzinger dann in Führung, nachdem zuvor ein Jesinger Treffer aberkannt wurde. Zum Ärger von Jesingens Trainer Ferdi Er: „Der Schiedsrichter hat oft falsche Entscheidungen getroffen.“

Im Halbfinale wurde es für die Eichert-Elf nicht einfacher, denn die Frickenhausener waren mit einer Mischung aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft angetreten. Zum Schluss reichte es aber zu einem 4:3-Erfolg. Der TSV Ötlingen zog weitaus dominanter ins Finale ein. Im Viertelfinale gab es ein verdientes 2:1 gegen den TSV Wernau, und im Halbfinale hatte der TSV Weilheim II dann beim 3:0-Erfolg keine Chance. Was der Weilheimer Trainer Salvatore de Rosa neidlos anerkennen musste: „Wir haben etwas Harakiri gespielt und nur nach vorne gedacht.“ Im Spiel um den dritten Platz besiegten die Limburgstädter den 1.FC Frickenhausen II mit 2:1 und kassierten dafür 200 Euro. Der Viertplatzierte musste sich mit 100 Euro zufrieden geben. Dass die zweite Weilheimer Mannschaft zum Schluss noch Dritter wurde, damit konnte zu Beginn des Turniers niemand rechnen, denn die ersten drei Spiele gingen allesamt verloren. „Danach haben wir uns deutlich gesteigert“, zog De Rosa ein positives Fazit.

Zum Schluss wurden dann noch der beste Spieler und der beste Torhüter ausgezeichnet. Die Entscheidung fällten die 16 Teams, die in die Zwischenrunde kamen. Bester Spieler wurde der 18-fache Torschütze Fatmir Sylaj vom TSV Lichtenwald, der mit Mario Matijevic auch den besten Torhüter stellte.

Obwohl alles reibungslos ver­lief, gab es am ersten Tag dennoch ein Ärgernis. Der TB Untertürkheim fühlte sich nach zwei roten Karten ungerecht behandelt und verlor das letzte Gruppenspiel gegen die Wernauer SF absichtlich mit 0:3. „Das können wir einfach nicht dulden, deshalb haben wir uns entschlossen, die Untertürkheimer zu disqualifizieren“, blieb dem Notzinger Abteilungsleiter keine andere Wahl. Dafür zog die TSG Wixhausen II aus der Nähe von Darmstadt in die Zwischenrunde ein.