Turnen auf Ligaebene - das wird es zumindest für die Kirchheimer Frauen in diesem Jahr nicht mehr geben. Nachdem die Deutsche Turnliga (DTL) bereits im Juli beschlossen hatte, alle Wettkämpfe der 3. Liga und der Regionalliga corona-bedingt zu streichen, guckt der VfL gleich doppelt in die Röhre: Schließlich hätten die Teckstädterinnen in der dritt- und vierthöchsten deutschen Liga ein Frauenteam am Start gehabt.
Überraschend kommt die Entscheidung der DTL für die Verantwortlichen in Kirchheim nicht. „Wir hatten immer mit allem gerechnet“, blickt Trainerin Michaela Pohl zurück. Rückmeldungen aller Vereine hätten laut DTL jedoch ein klares Bild vermittelt und am Ende auch ein eindeutiges Ergebnis geliefert. „Man hat sich daher insbesondere wegen der unbefriedigenden Situation an vielen Standorten gegen eine Durchführung entschieden“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.
Konkret ging es um eine zu befürchtende Chancenungleichheit für Vereine aus Bayern, wo Training zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung nicht oder nur eingeschränkt möglich war. „Die Niveauunterschiede wären zu groß gewesen, um die Saison für alle fair durchzuziehen“, erläutert Michaela Pohl.
In Kirchheim selbst läuft der Übungsbetrieb den Umständen entsprechend gut. „Die Trainingsgruppen sind auseinandergezogen, wir kommen mit unserem Hygienekonzept gut zurecht“, schildert Pohl, die mit den leistungssportlich orientierten Turnerinnen die Sommerferien durchtrainiert und dem Saison-Aus auch etwas Positives abgewinnen kann: „Die Mädels nutzen die Zeit, um noch mehr Elemente zu lernen“, sagt sie - Zeit genug dafür gibt es, ist auf Ligaebene doch nicht vor Frühjahr 2021 mit Wettkämpfen zu rechnen. Anders sieht es auf Meisterschaftsebene aus. Hier beginnt Ende September bereits wieder der Ernst des (Turn-)Lebens für die jungen VfL-Damen (siehe Infokasten).