Sebring. Pech für Wolf Henzler und dessen Teamgefährten Bryan Sellers (USA) und Martin Ragginger (Österreich beim Zwölf-Stunden-Rennen von Sebring, der zugleich der erste Lauf zur American Le Mans Serie war. Gute acht Rennstunden war ihr Falken-Porsche 911 GT3 RSR in Bestform, danach schwächelte er - genauer: sein Getriebe. Nach knapp neun Stunden führte dieser Schaden zum Ausfall.
Das bunt gemischte Starterfeld in Sebring war mit insgesamt 56 Fahrzeugen, darunter 28 GT-Sportwagen mit jeweils etwa 460 PS Leistung, unerwartet groß: Das berühmte 12-Stunden-Rennen der Welt, 1952 zum ersten Mal durchgeführt, zog irgendwie alle magisch in seinen Bann. Kein Wunder, gilt es doch zusammen mit Daytona, Le Mans und Nürburgring als eines der traditionsreichsten Langstreckenklassiker überhaupt. Rennfahrergrößen wie Juan Manuel Fangio, Phil Hill, Dan Gurney, Jacky Ickx und Mario Andretti haben sich schon in den Siegerlisten verewigt, und am Start waren auch schon rennbegeisterte Hollywood-Stars wie Paul Newman und Steve McQueen, der 1970 mit einem Porsche 908 Gesamtzweiter wurde.
Wie schon im Vorjahr dominierten in den verschiedenen Trainingssitzungen der GTs die BMW M3 GT und die Ferrari F430. Henzler/Sellers/ Ragginger steigerten sich bis zum Qualifying um eine ganze Sekunde, wonach Sellers den Falken-RSR auf die elfte GT-Startposition stellte. Der 5,954 Kilometer lange Sebring International Raceway, ein Flugplatzkurs mit 17 Kurven, ist berüchtigt wegen seiner vielen Bodenwellen. Die GT- Pole sicherten sich Giancarlo Fisichella/Gianmaria Bruni/Pierre Kaffer im Ferrari F430, und das wie fast jedes Jahr mitfavorisierte Team von Jörg Bergmeister (diesmal mit Marc Lieb und Patrick Long) landete im besten Porsche auf Startplatz sechs.
Startfahrer Bryan Sellers konnte den Falken-Elfer zunächst um einige Plätze nach vorne bringen, weil die stündlichen Routinestopps in Windeseile erledigt waren. Mehrere Safetycarphasen ließen das Feld aber immer wieder zusammenrücken. In der neunten Rennstunde, als das Trio sicher auf Platz sechs lag, stellte Henzler fest, dass der vierte Gang hakte und nicht mehr sauber eingelegt werden konnte. Per Funk wurde der Schwabe danach sofort an die Boxen beordert und dort der Wagen aus dem Rennen genommen. „Leider“, wie Henzler bedauerte. Als positiv verbuchte das Team des früheren Indy-Car-Mannes Derrick Walker den Erfahrungszuwachs, den man bekam. „Vor allem bei den Reifen haben wir im Vergleich zum Vorjahr große Fortschritte gemacht. Darauf können wir für den Rest der Saison aufbauen“, resümierte Henzler.
Bevor Wolf Henzler Mitte April in Long Beach startet, findet am 3. April in Le Castellet/Frankreich noch der erste Lauf zur LMS - europäisches Pendant zur ALMS - auf der Rennstrecke Paul Ricard statt. Wolf Henzler steuert dort zusammen mit Patrick Pilet einen Porsche 911 GT3 RSR.
1. Lauf zur ALMS
12 Stunden von Sebring, GT-Klasse, Endstand: 1. Priaulx/Müller/Hand (GB/D/USA), BMW M3 GT, 312 Runden, 2. Farfus/Auberlen/Werner (BR/USA/D), BMW M3 GT, 311 Runden, 3. Beretta/Garcia/Milner (MC/E/USA), Chevrolet Corvette, 311 Runden, 4. Gavin/Magnussen/Westbrook(GB/DK/GB),Chevrolet Corvette, 311 Runden, 5. Fisichella/Bruni/Kaffer (I/I/D), Ferrari F458, 311 Runden, 6. Bergmeister/Long/Lieb (D/USA/D), Porsche 911 GT3 RSR, 310 Runden, 7. Holzer/Law/Neiman (D/USA/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 306 Runden. Ausfälle (u. a.): Henzler/Sellers/Tagginger (D/USA/A) in der neunten Rennstunde.