Extremsport
Auf Zitrone mit Lakritz folgen fiese Pferdefliegen

Kirchheims rasende Postbotin Birgit Zimmermann kämpft beim längsten Radrennen der Welt vom Nordkap nach Tarifa mit allerlei Überraschungen.

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Unermüdlich strampelt Birgit Zimmermann aus Lindorf beim längsten Radrennen der Welt weiterhin jeden Tag – oder besser jede Nacht – Kilometer für Kilometer auf die Uhr. Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen. Nicht nur die Deutsche Nationalelf hat mit einer Stechmückenplage zu kämpfen – auch die rasende Postbotin ist auf der Flucht vor den fiesen Blutsaugern. „Ich habe mir sogar den Moskitoschutz über den Helm gezogen“, berichtet die Lindorferin. „Selbst durch die lange Hose stechen sie ganz ungeniert.“

Größere Pausen sind deshalb eher selten. Da kam es ihr auf dem Weg von Kittilä nach Roveniemi gerade recht, dass keine nennenswerten Hügel zu bewältigen waren. Auch sonst kommt es unterwegs schon mal vor, dass Abwechslung Mangelware ist. Auf dem Weg nach Ranua „kam auf 130 Kilometern tatsächlich nicht eine einzige Ortschaft“. Das änderte sich tags darauf, als es Richtung Puolanka ging. „Man sieht wieder Menschen, leider auch jede Menge Autos“, berichtet Birgit Zimmermann, die an Tag sieben so gut geschlafen hat, dass sie tatsächlich den Wecker überhörte. Immerhin gab es nach 100 Kilometern an einer Tankstelle eine große Tasse Kaffee, und das geliebte 100-Kilometer-Eis. „Das war allerdings eine Überraschung. Es gab keine Auswahl: Zitrone mit Lakritz.“

Gestärkt ging es weiter, allerdings folgte dann die Folter: „Es waren jetzt nicht nur Moskitos, sondern auch Pferdefliegen unterwegs.“ Die bis zu 20 Stundenkilometer schnellen Tierchen beißen überall durch die Kleidung. Gut, dass es im Supermarkt beim nächsten Campingplatz ein „Zauberspray“ gab. „Das scheint wirklich gut zu sein.“ Damit nahm die Lindorferin die nächste, bislang längste Etappe über 188 Kilometer in Angriff.