Mannheim. Das Feld von hinten aufzurollen gilt es immer dann, wenn eine Mannschaft am Stufenbarren beginnen muss, während die anderen Teams erfahrungsgemäß deutlich höhere Punktzahlen an Schwebebalken, Boden und vor allem am Sprung einfahren können. Dies versuchten auch die Kirchheimerinnen. Doch unerwartete Schwächen trübten die Stimmung zu Beginn. Nur 37,00 Punkte konnte der VfL im ersten Durchgang verbuchen und brauchte lange, um sich vom letzten Platz aufzurappeln. Dabei hatten die Kirchheimerinnen mit Sarina Maier und ihren 11,65 Barren-Punkten die fünftbeste Wertung des Wettkampfes vorzuweisen.
Jetzt galt es am Schwebebalken die Nerven zu bewahren. Lea Voith machte den Anfang, mit einem Ab-steiger erreichte sie 10,50 Punkte. Dorothee Henzler musste als zweite Turnerin den Balken zwei Mal verlassen. Dank des hohen Ausgangwertes erhielt sie jedoch 10,75 Punkte. Und die Serie setzte sich bei Sarina Maier und Neuzugang Kim Ruoff fort, sodass der VfL mit 41,75 Punkten zur Halbzeit weiterhin auf dem letzten Platz rangierte.
Deutlich aufwärts ging es in der zweiten Wettkampf-Halbzeit. Kim Ruoff, die 13-jährige amtierende Deutsche Jugendmeisterin, machte am Boden mit einer Übung den Anfang, die mit 12,55 Punkten belohnt wurde. Pia Pohl zeigte eine ausdrucksstarke Übung und auch Dorothee Henzler überzeugte mit ihrem Vortrag. Tageshöchstnote gab es für Sarina Maier mit 12,65 Punkten. Zwar konnte sich Kirchheim nach dem dritten Gerätedurchgang nicht vom letzten Platz verbessern, der Abstand zu den anderen Mannschaften wurde aber erheblich verkürzt. Denn das VfL-Quartett konnte am Boden das höchste Geräteergebnis der zweiten Liga vorweisen.
Bange Blicke auf die Anzeigetafel folgten. Am Sprung gaben die VfL-Mädchen nochmals Gas. Kim Ruoff (12,70) legte die erste 12er-Wertung vor. Auch in ihrem zehnten Bundesligajahr für den VfL Kirchheim brachte Pia Pohl (12,55) in Mannheim wieder wertvolle Punkte ein. Dorothee Henzler (12,65) und Sarina Maier (12,75) komplettierten einen hervorragenden Sprungdurchgang, der den Teckstädterinnen 50,65 Punkte einbrachte. Vier Plätze machte damit das Team gut und war wieder versöhnt.
Überraschungssieger war der Heidenheimer SB (186,95) vor Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt (183,85). Zufrieden zeigte sich der Dresdner SC (180,30) als Dritter. Kirchheim (178,25) konnte den TV Herkenrath um Welt- und Olympiasiegerin Oksana Chusovitina auf Platz fünf verweisen. Unerwartet viele Fehler zeigten die jungen Turnerinnen der Aufsteigermannschaft KTG Hannover (177,65). Weit abgeschlagen nahm die TG Veitshöchheim (171,95) vor dem TSV Tittmoning II (176,25) den achten Platz ein. Mit Potenzial nach oben können die VfL-Damen den zweiten von drei Zweitligawettkämpfen am 16. Mai in Traunreut angehen.mp
