WFV-Pokal: TSV Weilheim nach 2:3 gegen Bissingen ausgeschieden
Aufholjagd kommt zu spät

Endstation Achtelfinale: Fußball-Landesligist TSV Weilheim ist nach einer 2:3-Niederlage gestern Abend gegen Verbandsligaspitzenreiter FSV Bissingen aus dem WFV-Pokal ausgeschieden. Die Aufholjagd nach dem 0:3-Pausenrückstand kam zu spät und wurde nicht mehr mit dem Ausgleich und einer möglichen Verlängerung belohnt.

Weilheim. Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter: So wenig Weilheims Trainerduo Alex Hübbe/Danell Stumpe nach dem Schlusspfiff die katastrophale Leistung ihres Teams in der ersten Hälfte erklären konnten, so wenig vermochten sie die 100-prozentige Steigerung nach der Pause nachzuvollziehen. „Wenn wir das wüssten, wären wir ja Super-Trainer“, flachste Hübbe, dessen Ärger sich ob des Pokal-Aus‘ in Grenzen hielt. „Enttäuscht wäre ich, wenn die Mannschaft in der zweiten Halbzeit so gespielt hätte, wie in der ersten.“

In der Tat standen die schon in den letzten beiden Ligaspielen nicht allzu selbstbewusst wirkenden Weilheimer auch gegen Bissingen zunächst völlig neben sich. Fast konnten einem die Handvoll wackeren TSVW-Jugendkicker leidtun, die ihre aktiven Vorbilder unentwegt anfeuerten – an den „Lindacher Ultra Boyz“ lag‘s freilich nicht, dass die Weilheimer den Bissingern in den ersten 45 Minuten nichts entgegenzusetzen hatten. Immerhin kam die Mannschaft von Ex-Bundesligaprofi Alfonso Garcia (Spvgg Unterhaching) als aktueller Verbandsligaspitzenreiter unter die Limburg. Vielmehr war es just der Klassenunterschied und die daraus resultierende Qualität einzelner Spieler, die die Weilheimer in der ersten Halbzeit nicht wettmachen konnten.

Beispiel Simon Lindner: Der 20-jährige Stürmer erzielte nicht nur zwei der drei Bissinger Treffer, sondern war als ständiger Unruheherd am und im Weilheimer Strafraum nur schwer von der TSVW-Abwehr in den Griff zu bekommen, zumal diese in der ersten Halbzeit (zu) leicht auszurechnen war. Kaum zufällig fielen die drei Treffer zum 0:3-Halbzeitstand über die rechte Seite, kaum zufällig wurde der dort überfordert wirkende Yücel Uluköylü zur Pause ausgewechselt. Für ihn rückte Chris Eisenhardt nach außen, seinen Part in der Innenverteidigung übernahm der aus dem Mittelfeld zurückbeorderte Ferdi Er, dessen Platz wiederum Lennart Zaglauer einnahm.

Dass diese Maßnahme in Kombination mit den Einwechslungen von Marcel Mettang und Kai Hörsting für mehr Offensivstärke sorgte, schlug sich nur acht Minuten nach Wiederanpfiff nieder. Nach einer Kombination über rechta erzielte Michele Latte per 17-Meter-Schuss den Anschlusstreffer. In der Folge erspielten sich die Gastgeber ein Übergewicht, ohne aus den daraus resultierenden Chancen Kapital zu schlagen. Lattes sehenswerter zweiter Treffer zum 2:3 – ein in der 88. Minute direkt verwandelter Freistoß von der Strafraumgrenze – kam zu spät, die Aufholjagd wurde nicht mehr mit dem Ausgleichstreffer belohnt, den angezählten Bissingern blieb die Verlängerung erspart. „Deren Torwart hatte mehr zu tun als unser Bastian Treiber. Die haben drei Mal aufs Tor geschossen und drei Tore gemacht“, so die bittere Analyse von Alexander Hübbe.

Pessimistische User: 59 Prozent unserer Leser hatten bei einer Online-Umfrage im Vorfeld der Partie auf eine Weilheimer Niederlage getippt. Nur 41 Prozent waren der Meinung, dass der TSVW eine Runde weiterkommt.