Lokalsport
Aufholjagd wird mit B-Norm belohnt

Mountainbike Luca Schwarzbauer aus Reudern wird beim Weltcup-Auftakt in Albstadt als 19. bester Deutscher und hofft weiter auf ein Olympia-Ticket. Von Armin Küstenbrück

Mit einer furiosen Aufholjagd hat sich der Reuderner Luca Schwarzbauer beim Auftakt des Mountainbike-Weltcups in Albstadt als 19. die B-Norm für die Olympischen Spiele in Tokio gesichert. Manuel Fumic, sein ärgster Konkurrent um einen der beiden Plätze, die der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zu vergeben hat, lieferte auf dem Kurs im sogenannten „Bullentäle“ ebenfalls eine solide Leistung ab und bekräftigte als 21. nach seiner verletzungsbedingt durchwachsenen Saison 2020 Ambitionen auf seine fünfte Olympiateilnahme. Zwischen den beiden landete der Deutsche Meister Maximilian Brandl aus Freiburg im Breisgau.

Fumic hatte schon am Freitag­abend beim Shortrace über 20 Minuten einen schlechten Start er­wischt und konnte erst in der zweiten Rennhälfte noch ein bisschen Boden gutmachen: „Der Rennrhythmus beim Shortrace war ein ganz anderer als in den Vorjahren“, zeigte sich der 39-Jährige ein bisschen überrascht über die Renntaktik der Konkurrenz. „Durch den Ziehharmonika-Effekt musste ich immer wieder hart antreten, um den Anschluss zu halten.“ Am Ende wurde er 23. und sicherte sich so einen Platz in der dritten Startreihe am Sonntag.

Doch weder Fumic noch Schwarzbauer gelang ein guter Start ins Hauptrennen. Bei traumhaft schönem Frühlingswetter verloren beide schon in der Startrunde Plätze, die sie später wieder gutmachen mussten. Schwarzbauer wurde schon in der Startrunde fast bis auf Rang 60 zurückgespült, Fumic belegte nach der ersten vollen Runde nur Platz 46. Doch dann drehten beide auf. „Meine Betreuer haben mir zugerufen: Fumic ist zehn Plätze vor dir“, beschrieb Schwarzbauer die Rennsituation: „Da dachte ich mir: So schlecht ist das jetzt doch nicht.“ Mithilfe seines Lexware-Teamkollegen Max Brandl kämpfte er sich Platz um Platz weiter vor. Und obwohl er drei Runden vor Schluss an Fumic vorbeiging, macht sich Schwarzbauer keine ­gesteigerte Hoffnung auf einen Startplatz bei der Olympia. „Ich habe heute mein Ziel erreicht. Aber ich kann nicht beeinflussen, was die anderen machen. Aber ich kann jetzt deutlich erleichtert nächste Woche beim Weltcup in Nove Mesto starten.“

Auch Fumic liegt der Kurs in Mähren deutlich besser als der in Albstadt: „Man glaubt immer, Albstadt sei ein Kletterkurs. Aber es sind vor allem die kurzen Rampen, die die Charakteristik des Kurses ausmachen.“

Eine andere Charakteristik des Albstädter Mountainbike-Kurses fehlte allerdings völlig: die Atmosphäre im Bullentäle, wo sonst Tausende Zuschauer die Fahrer den Hügel hinaufbrüllen. Zwar säumten auch einige Sportler anderer Kategorien, Betreuer und Streckenposten die Strecke und feuerten die Sportler an, „aber mit den Vorjahren war die Stimmung nicht zu vergleichen“, stellte Schwarzbauer fest.