Die Fußball-Kreisliga A ist um ein „Skandälchen“ reicher. Der Clou: der Aufreger auf dem Frickenhausenerr Sportgelände resultierte aus einer Partie, die gar nicht stattgefunden hat. Was war geschehen? Der seitherige Tabellendrittletzte 1. FCF II hätte um 13 Uhr im Tischardt-Egart gegen Ligaprimus AC Catania Kirchheim antreten sollen. Die Spieler der Rosso-Blu wollten gerade zum Warmlaufen die Umkleidekabine verlassen, als ein Frickenhausener Spieler mitteilte, dass der FCF II durch kurzfristige, krankheitsbedingte Absagen und Spielerabstellungen zur ersten Mannschaft nicht die erforderliche Mindestanzahl an Kickern zusammenbekommen würde. Am Ende wurde die Partie aufgrund des Nicht-Antritts kampflos mit 3:0 für die Catanesi gewertet. Das wiederum brachte ACC-Spielertrainer Cosimo Attorre auf die Palme. Der Coach wittert Wettbewerbsverzerrung weil Konkurrent SF Dettingen 10:2 gegen die Bezirksligareserve gewonnen hatte und dadurch nun einige Tore mehr auf der Habenseite hat als die Kirchheimer. „Das kann am Ende der Saison meisterschaftsentscheidend sein“, echauffierte sich Attorre.
Freude auf der Alb
Weit weg von derlei Händel fühlt man sich ein paar Höhenmeter weiter, wo bereits am Freitag das Match der SGEH gegen die SGM Höllbach über die Bühne ging. Der Grund für die vorzeitig angesetzte Partie war ein Besonderer. Die Jahresfeier der Sportgemeinschaft stand am Samstagabend an – und da waren die Fußballer für die Getränke- und Speisenausgabe verantwortlich – was einen späteren geselligen Abschluss der Protagonisten durchaus impliziert.
Der Freitagabend stellte sich aber sportlich als Erfolgsmodell dar. Nach zuletzt vier sieglosen Partien gelang der Sport- gegen die Spielgemeinschaft ein ungefährdeter 2:0-(2:0-)Sieg. Aus einer gesicherten Abwehr heraus warteten die Einheimischen auf ihre Chancen, die sie eiskalt nutzten. Und das taten sie bereits sehr früh: bereits nach einer Viertelstunde hatte Goalgetter Nick Kuchenbecker seine Farben mit 2:0 in Führung gebracht (10., 14.) und damit frühzeitig den Endstand markiert. Einziges Manko, so SGEH-Interimscoach Denis Oswald, sei der bisweilen leichtfertige Umgang mit Torchancen in der zweiten Spielhälfte gewesen. Dennoch war sich das fußballerische Urgestein der Älbler sicher: „Das war ein wichtiger Sieg für die Stimmung und die Moral.“
TSVW gewinnt Verfolgerduell
Ganz ähnlich wollte das auch Salvatore De Rosa sehen. Der Coach des TSV Weilheim freute sich diebisch über den Erfolg im Verfolgerduell des Spitzenduos. Gegen den TV Bempflingen gelang durch ein Tor von Fabio Santoro in der 71. Minute ein wichtiger Sieg, um das Saisonziel (mindestens dritter Platz) nicht aus den Augen zu verlieren – auch wenn etliche Aktionen, so der Coach, „nicht sauber zu Ende gespielt waren.“ Der TSV hatte die Partie im Lindachstadion über 90 Minuten im Griff und verzeichneten noch einen Lattentreffer durch Marco König. Nur zweimal kamen die Limburgstädter in Bedrängnis: einmal rettete Keeper Lorenz Hirsch. Beim zweiten Mal war der Torpfosten der Freund des TSV.
Kleiner Platz – große Freude
Große Freude herrschte auch in Dettingen. Nach dem Sieg auf dem kleinen Neuenhauser Kunstrasen gegen die SGM Aichtal bleibt die Truppe von Roland „Schu“ Schumacher dem Liga-Leader AC Catania auf den Fersen. Jannis Mayer (3., 18.), Robin Spranz (60.), Sascha Barth (70.) und Kosta Kalaitzis (87.) trugen sich in die Torjägerliste ein. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Aichtaler hatte Romeo Restifo markiert (28.). Nach anfänglicher Überlegenheit verloren die Dettinger nach dem Anschlusstreffer vorübergehend den Faden, fanden diesen jedoch mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder und landeten am Ende einen standesgemäßen Pflichtsieg.
TVN enttäuscht
Von einem solchen Erfolgserlebnis träumt der TV Neidlingen seit drei Spieltagen. Seit dem Husarenstreich gegen den AC Catania steckt beim TVN der Wurm drin. „Es war eine extrem zähe Partie“, erzählte der enttäuschte Spielertrainer Patrick Kölle nach dem Spiel. Durch zwei Kontertore von Nils Geldmann (6.) und Denis Brandstetter (39.) waren die Einheimischen schnell in Führung gegangen – und kamen auch nie von der Siegerstraße ab. Brandstetter stellte auch das zwischenzeitliche 3:0 sicher (74.).
Das Aufbäumen des TVN in der Schlussphase sei, so Kölle, „kaum wahrnehmbar gewesen. Immerhin gelangen aber noch die Treffer durch Markus Sekan (85.) und Patrick Kölle (90.).