Lokalsport
Aufwärtstrend ist deutlich erkennbar

Fußball-Landesliga Der VfL kommt beim Donzdorfer JC zu einem 3:3-Unentschieden. Für die Gastgeber hagelt es nach dem verweigerten Siegtreffer mehrere Gelbe und eine Rote Karte. Von Klaus Schlütter

Es war ein hitziges, dramatisches und nervenaufreibendes Ende eines bis dahin ganz normalen Fußballspiels. Aufgebrachte Akteure des Donzdorfer JC bedrängten, beschimpften, spuckten Gift und Galle noch lange nach Spielschluss auf Schiedsrichter Johannes Röhrig aus Schwäbisch Gmünd. Der wehrte sich mit dem Verteilen von reichlich Gelben Karten und einer Roten für den am heftigsten protestierenden Mittelstürmer Nermin Ibrahimovic (nicht verwandt oder verschwägert mit dem schwedischen Nationalspieler Zlatan Ibrahimovic).

Was war passiert? Beim Stande von 3:3 erzielten die Platzherren in der 93. Spielminute ein viertes Tor, für Spieler und rund 70 Zuschauer das mutmaßliche Siegtor. Doch der Unparteiische hatte etwas dagegen. Er entschied auf Foulspiel eines Donzdorfers vor dem Torschuss und verweigerte der Heimmannschaft das 4:3, was bei den Gastgebern heftige Tumulte auslöste. Verständlich, der Treffer hätte Donzdorf mit 15 Punkten zu einem der ersten Verfolger von Spitzenreiter FC Esslingen gemacht.

Aufwärtstrend beim VfL

Für den VfL Kirchheim war der fünfte Punktgewinn der Saison im Lautertal-Stadion ein Prestige-Erfolg. Zwar parken die „Blauen“ in der Landesliga-Tabelle nach wie vor in der Abstiegszone. Aber ein Aufwärtstrend war unverkennbar. Herausragend bis auf die rätselhafte Schlussszene, die beinahe einen tragischen Helden aus ihm gemacht hätte, war der Torwart. Nico Nagel – mit Handschuh-Größe zehn und Vorbild Manuel Neuer – packte entschlossen zu und brachte die gegnerischen Stürmer reihenweise zum Verzweifeln. Allen voran Ibrahimovic, der wiederholt am Hexer im giftgrünen Pulli scheiterte. Oder ausnahmsweise auch einmal an der Unterkante der Latte (64.).

Für das Highlight auf der Gegenseite sorgte Valon Dodaj, vom SC Geislingen aus der Verbandsliga zum VfL gekommen, mit einem zauberhaften Freistoß aus 22 Metern unters Gebälk zum 2:3. Die beiden anderen Tore für den VfL erzielten der Ex-Köngener Felix Hummel im Sitzen und der 18-jährige Felix Bosch aus dem Kirchheimer Talentschuppen, der einen Steilpass erlief und unhaltbar zum 0:2 ins lange Eck einschoss. Nach dem Donzdorfer Anschlusstreffer wurde der Druck der Hausherren in der zweiten Halbzeit immer stärker. Aber bei der kompakten VfL-Abwehr oder letztendlich beim Torwart bissen sie auf Granit. Für den Donzdorfer JC war an diesem Samstagnachmittag das Tor einfach „vernagelt.“

Flitsch vermisst zwei Punkte

Die Kirchheimer und ihre wenigen mitgereisten Fans feierten den fünften Punktgewinn im siebten Spiel. Trainer Armin Ohran wollte, wie üblich, keinen seiner Schützlinge hervorheben und sprach von einer „sehr guten Mannschaftsleistung“. Kollege Tobias Flitsch, früher Coach der Stuttgarter Kickers und erst zum Jahresanfang vom FV Ravensburg auf die Alb gewechselt, stimmte ein in den Chor der Schiri-Krittler und trauerte den verlorenen zwei Punkten nach.