Waiblingen. Abpfiff in Waiblingen. Doch überschwänglicher Jubel will in der Rundsporthalle nicht aufkommen. Der Gastgeber VfL Waiblingen trauert ebenso einem möglichen Sieg nach wie auch der Gast aus Owen. Dabei ist der TSVO nach dem Verlauf der letzten Minuten mit einem Punkt sogar noch ganz gut bedient. Trotzdem wissen alle Mann auf dem Feld: Hier wäre heute auch mehr drin gewesen als ein Remis.
Angefangen hatte der TSV Owen sehr konzentrationsschwach. Im Angriff luden technische Fehler am laufenden Band die Gastgeber zu einer ganzen Reihe von Kontern ein. Nach gerade einmal elf Minute zogen Christoph Winkler und Holger Kiedaisch an der Seitenlinie die Reißleine und baten zur Auszeit. Da lagen ihre Mannen schon mit 3:8 zurück. Zwei Fahrkarten von der Strafwurflinie sowie Fangfehler zeugten von der Owener Unsicherheit. Nach dem 5:10 verkürzten die Owener durch den starken Jörn Lehmann in der 17.Minute zum 7:10. Doch zur Wende reichte es nicht. Dazu fehlte den Gelbhemden in der Abwehr auch die nötige Konsequenz und auch Bastian Reckziegel bekam kaum einen Ball zu fassen. Er müsste schon vor der Pause Platz für Jörg Waldenmayer machen. Mit einem 13:16-Rückstand ging es dann zur Pause in die Kabinen.
So recht wollte sich das Bild nach dem Wiederanpfiff auf dem Feld jedoch nicht ändern. Der TSV Owen gestaltetet die Partie zumindest ausgeglichen. Vor allem mit Anspielen an den Kreis war der Tälesexpress immer wieder erfolgreich. Raphael Schmid lieferte dort eine überdurchschnittliche Vorstellung ab und war mit seinen insgesamt acht Toren Garant für die Owener Aufholjagd. Doch bis zur 48. Minute konnte die Waiblinger Oberligareserve den Vorsprung halten und hatte mit 26:22 die Nase vorne.
Erst in den letzten Spielminuten zahlte sich die Moral des TSV Owen aus. Beim 28:28 glichen die Tecksieben erstmals aus. Doch dann mussten die Owener einige, ihrer Meinung nach unglückliche, Entscheidungen der beiden Unparteiischen hinnehmen. In Unterzahl ging es dann in die letzten vier Minuten. Bei der VfL-Auszeit 58 Sekunden vor Spielende lagen die Hausherren noch mit 31:30 vorne. Doch selbst mit einem Mann weniger ließ sich Owen nicht regelkonform stoppen. Jörn Lehmann wurde beim Durchbruch gefoult und verwandelte den dann fälligen Strafwurf sieben Sekunden vor dem Abpfiff selbst.
Nach vier absolvierten Spielen liegt der TSV Owen nun mit 5:3 Punkten im vorderen Drittel und empfängt kommenden Samstag den SKV Unterensingen. Verzichten müssen die Herzogstädter dann auf den Einsatz von Manuel Dunkel. Der einzige Owener Linkshänder handelte sich Sekunden vor dem Abpfiff noch eine Rote Karte ein und muss nun mit einer Sperre rechnen.br