Neidlingen. Markige Sprüche und betonte Gelassenheit gehören seit jeher zu jeder Teckbotenpokal-Gruppenauslosung. Auch am Freitag im Neidlinger Vereinsheim hatten viele ein Pokerface aufgesetzt, nachdem Inline-Weltmeisterin Ann-Kathrin Stolz („Während des Turniers übernehm‘ ich einen Arbeitsdienst an der Bar“) die 24 teilnehmenden Teams auf die sechs Vorrundengruppen verteilt hatte – niemand wollte sich so recht in die Karten blicken lassen, was Einschätzungen und Prognosen für die Turnierwoche angeht. Am weitesten wagte sich da noch Jesingens Trainer Marc Augustin aus der Deckung, dessen Team es in der Gruppe B unter anderem mit Topfavorit TSV Weilheim zu tun bekommt. „Wenn du erfolgreich sein willst, musst du eben jeden schlagen.“
Augustins Optimismus ist nicht einmal unbegründet. Schließlich bietet der von den Neidlinger Turniermachern neu eingeführte Spielplan mit Zwischenrunde (wir berichteten) eine größere Chance aufs Weiterkommen. „Jedes Spiel zählt“, erklärte TVN-Abteilungsleiter Patrick Hitzer den Vereinsvertretern den neuen Modus. Demnach wird von Sonntag bis Donnerstag eine klassische Gruppenphase im „Jeder-gegen-jeden-Verfahren“ gespielt. Die jeweiligen Gruppenersten qualifizieren sich für die Zwischenrunde, während die Zweiten und Dritten am Freitag in K.o.-Spielen um den Einzug in die Zwischenrunde kämpfen. Dort werden am Samstag in vier Dreiergruppen die Halbfinalisten ermittelt, die sich am Sonntag um den Einzug ins Endspiel duellieren. Dadurch ergeben sich im Vergleich zum bisherigen Turniermodus mit Achtel- und Viertelfinale insgesamt sechs Spiele mehr – wer den Pokal am Ende der Woche gewinnt, hat übrigens genau so viele Partien in den Knochen wie in den Vorjahren auch, lediglich die Zweit- und Drittplatzierten müssen jeweils einmal mehr ran.
Zwei Teams steht ohnehin eine Mehrbelastung ins Haus. Die beiden Landesligisten TSV Weilheim und VfL Kirchheim sind am Auftaktwochenende des Turniers auch in der ersten Runde des WFV-Pokals gefordert, die ausgerechnet auf Sonntag angesetzt ist, wenn in Neidlingen alle Teilnehmer ranmüssen. „Wir versuchen natürlich, das WFV-Pokalspiel auf Samstag vorzuverlegen“, so Weilheims Spielleiter Günther Friess, „aber wenn der Gegner da nicht mitmacht, müssen wir uns was überlegen.“
Zwei Pikanterien hat die Vorrundenkonstellation übrigens auch parat: In der Gruppe E trifft der AC Catania auf seinen ehemaligen Coach Cesare D‘Agostino, der mittlerweile den TSV Wernau trainiert. In der Gruppe D kommt es für Notzingens Ingo Schäfer im Dress des TV Unterlenningen zum Wiedersehen mit seinem langjährigen Heimatverein aus dem Eichert. Auf übermäßig viele bekannte Gesichter wird Schäfer dabei kaum stoßen, der Proporz an Notzingern im neu zusammengestellten TSVN-Team ist überschaubar. „Wir sind trotzdem froh, dass wir wieder eine Mannschaft melden können und freuen uns riesig auf das Turnier“, sagte Notzingens Spielleiter Ralf Aurenz nach der Auslosung in Neidlingen, die mit ihrem kurzweiligen Charakter und der geradlinigen Art der Verantwortlichen bereits 44 Tage vor dem ersten Anpfiff Lust aufs Turnier macht.
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