Wiedergutmachung geglückt, Luft verschafft: Dank des 19:18-Siegs beim TEAM Esslingen hat sich Handballverbandsligist VfL Kirchheim für die bittere 26:32-Hinspielniederlage vor eigenem Publikum revanchiert und im Kampf um den Klassenerhalt ein Ausrufezeichen gesetzt. Der vorübergehende vierte Tabellenplatz bietet jedoch trügerische Sicherheit. Ab Platz drei kann jede Mannschaft noch in den Abstiegskampf rutschen. Unabhängig davon kann der VfL den Schwung des Derbysiegs ins nächste Nachbarschaftsduell nehmen – kommenden Samstag erwarten die Kirchheimer Tabellenführer HSG Ostfildern, der seine Ambitionen mit einem 36:14 Sieg gegen den schärfsten Konkurrenten aus Steinheim unterstreichen konnte.
Beim Duell in Esslingen gehörte die Anfangsphase den Gastgebern. Nach knapp zehn Minuten führten die Hausherren mit 6:2. Doch die Kirchheimer ließen sich davon zunächst nicht beeindrucken. Mit einem 4:0-Lauf glichen die „Blauen“ nach 15 Minuten wieder zum 6:6 aus. Beim 9:8 durch Torhüter Kevin Hsu stand sogar die erste Führung auf der Anzeigetafel. Von nun an entwickelte sich eine enge und packende Partie, in der sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Die Gäste hielten stark dagegen und schafften es auch personelle Engpässe zu kompensieren. Nach gut 20 Spielminuten musste Peter Sadowski nach einem Stürmerfoul der Esslinger das Spielfeld verletzt verlassen und konnte nicht mehr weitermachen. Mit einem knappen 11:12-Rückstand für die „Tecksieben“ ging es in die Kabine.
Hier beschwor Uwe Hamann, der den coronabedingten Ausfall von Trainer Engelbert Eisenbeil kompensierte, die mannschaftliche Geschlossenheit und den Kampfwillen. Wie zu Beginn der Partie erwischten allerdings die Adler aus Esslingen den besseren Start. Doch in der 39. Spielminute ging der VfL durch Thimo Böck mit 14:13 wieder selbst in Führung.
Von nun an entwickelte sich eine regelrechte Abwehrschlacht. Weder die Esslinger noch die Kirchheimer konnten dem Spiel eine entscheidende Wende geben. Der einzige Unterschied zum bisherigen Spielverlauf war, dass es dieses Mal der VfL war, der vorlegte. Doch die Gastgeber zogen immer wieder nach.
In der Schlussphase waren es vor allem Fabian Weber und Thimo Böck, die den VfL auf die Siegerstraße brachten. Aber auch die Defensive in Verbindung mit einem starken Kevin Hsu im Tor, ließ die Esslinger teilweise verzweifeln. Zumal die Gastgeber aus den oftmals überhasteten Angriffen der Kirchheimer kein Kapital mehr schlagen konnten. Die Mannschaft um Spielmacher Dominik Merkle hatte gegen Ende einige Male die Chance, vorentscheidend davonzuziehen, doch scheiterte sie meist am Torhüter der „Adler“. Als Thimo Böck knapp eine Minute vor Spielende die 19:18-Führung erzielte, hieß es nochmal alles geben. Leidenschaftlich verteidigte der VfL den Vorsprung. Auch die Option des siebten Feldspielers brachte Gästetrainer Volker Pikard keinen Erfolg. Unter großem Jubel war es Torhüter Kevin Hsu, der den letzten Wurfversuch von Marco Adelt entschärfte – der Rest war ausgelassener Kirchheimer Jubel. jm