Das punktgleiche Spitzenduo FC Kirchheim und SG Ohmden/Holzmaden hat seine Hausaufgaben vergangenen Sonntag – wenn auch mit Mühe – erledigt und den Vorsprung von sechs Zählern auf den einzig verbliebenen Konkurrenten TSV Weilheim II gewahrt. Nun könnten beide Teams dieses Polster auf gar neun Punkte ausbauen, denn die Limburgstädter sind spielfrei, womit die Tabelle begradigt wäre.
Hoffnung auf Schützenhilfe
Nach dem Last-Minute-Sieg in Unterzahl dürfte es für Topfavorit FC Kirchheim am morgigen Sonntag zumindest von der Papierform her wieder einfacher werden. Mit dem TSV Schlierbach erwartet der Primus einen heftig gebeutelten Gegner an der heimischen Jesinger Allee. „Die TG ist viel besser als ihr Tabellenplatz und hat uns im Stadtderby alles abverlangt. Wenn die bei der SGOH so spielen, könnten sie uns eventuell Schützenhilfe leisten“, hofft FCK-Chef Deni Kalfic. Um im gleichen Atemzug jedoch vor den Schlierbachern zu warnen. „Die sind auch nicht so schlecht, spielen offensiv einen guten Fußball, haben aber viele dominant geführten Spiele am Schluss noch aus der Hand gegeben. Das Spiel gegen die TG hat uns viele Körner und Angeschlagene gekostet, gegen Schlierbach werden fünf Leute fehlen. Doch egal wer auf dem Platz steht, wir müssen dem TSVS unseren Besitzfußball aufzwingen, um somit die nötigen drei Punkte einzufahren und das ersehnte Ziel Aufstieg nicht zu gefährden“, stellt Kalfic abschließend klar.
Immer noch recht fassungslos ob der zweiten Halbzeit beim desaströsen 3:9 vergangenen Sonntag gegen den SV Nabern plagen Schlierbachs Coach Benedetto Savoca vor der Partie beim Tabellenführer auch noch zusätzliche Personalsorgen. „Statt 3:3 zur Pause hätten wir sogar führen müssen, dann kassieren wir kurz nach der Pause binnen sechs Minuten drei Tore, bekommen keinen Zugriff mehr und brechen komplett auseinander“, lässt ein ernüchterter Savoca noch mal Revue passieren. Hatte er gegen den SVN noch sechs Spieler auf der Bank, werden es beim FCK wohl nur noch drei sein. Insbesondere die Verletzung von Kapitän Andreas Barner schmerzt. „Der Rest muss halt kämpfen, um das Maximale herauszuholen, manchmal geht auch was mit dem Rücken zur Wand“, hofft Savoca auf eine angemessene Reaktion seines Teams.
Zuckerfest kostet Personal
Weilheim II geschlagen, gegen Nabern Remis gespielt, jetzt das 3:4 gegen den FCK und nun die Fahrt nach Holzmaden zu Titelfavorit SGOH, wo demnach der vierte Brocken hintereinander wartet: Alles in allem hat sich die TG Kirchheim bisher sehr gut verkauft. TG-Coach Israfil Kilic, aus Personalnot noch einmal zum Spielertrainer verdammt, hadert immer noch mit dem 3:4-Siegtreffer. „So schön der Treffer war, zuvor gab es ein Torwartfoul, was allerdings für den Schiri schwer zu sehen war“, gesteht Kilic. Mit Veysi Ceylan, Mustafa Aydin und Nour Aldden AL Moqry fehlt ihm nun weiteres Personal, zudem wird das Ende des Ramadans mit dem Zuckerfest die Liste der Abwesenden erweitern. „Die SGOHler haben uns vergangenen Sonntag zugeguckt, werden uns also nicht unterschätzen. Gott sei Dank dürfen alle wieder trinken“, weiß Kilic um die Außenseiterrolle.
Auf der Gegenseite weiß SGOH-Trainer Patrick Müller dies einzuschätzen. „Die haben Weilheim II geschlagen, wir werden den Teufel tun, sie zu unterschätzen. Die Favoritenrolle tut uns eh nicht gut, auf die leichte Schulter dürfen wir niemanden nehmen. Wir wissen aus der Vergangenheit, was dann passiert. Es gilt, mit aller Macht die drei Punkte einzufahren, um am FCK dranzubleiben“, so Patrick Müller, der auf Kapitän Alexander Polzer sowie auch auf dessen Stellvertreter Lorenz Maier verzichten muss.
Der TSV Ötlingen sieht den Rest der Saison als Vorbereitung für die nächste und will kein Spiel mehr verlieren, der TV Neidlingen II müsste demnach kein Problem im Rübholz darstellen. Ob der SV Nabern seine Gala in Schlierbach neulich gegen den Tabellenvierten SF Dettingen II bestätigen kann, wird sich zeigen.