Sportart mit Urlaubs-Flair: Beachvolleyball ist beliebter Ausgleich zur Hallensaison
Baggern am Strand

Jetzt, da die Hallensaison im Volleyball beendet ist und der Frühling sich endlich von seiner sonnigen Seite zeigt, ist auch die Zeit für Beachvolleyball wieder gekommen. Nach den Erfolgen bei Olympia findet die Sportart in der Öffentlichkeit immer mehr Anklang

Kirchheim. Beachvolleyball ist eine Sportart mit Urlaubs-Flair. Aber ist Volleyball im Sand nur ein netter Zeitvertreib bei schönem Wetter oder eine knallharte Wettkampfsportart? Kerstin Schröder, aktive Volleyballerin beim TTV Dettingen, erklärt: „In der Region gibt es keine Vereine mit einer extra Beachvolleyball-Abteilung. Wir spielen im Sommer einige Turniere im Sand, wenn die Hallenrunde vorbei ist.“

Ab Ende April finden jedes Wochenende sogenannte LBS-Cup-Turniere statt. Bei jedem gibt es Ranglistenpunkt zu gewinnen, die am Ende der Runde zusammengezählt werden – unabhängig davon, an wievielen Wettbewerben das Team teilgenommen hat. „Wir schauen, dass wir nur bei Turnieren mitmachen, die nicht weiter als eine Stunde Fahrt entfernt sind“, sagt Schröder. Die LBS-Cups werden unterschieden in A-,B- und C-Turniere. Die Teilnehmer werden nach Ranglistenpunkten eingeteilt, wobei die A-Turniere am stärksten besetzt sind. „Man kann sich nur auf eine Sparte konzentrieren. Es gibt für Halle und Beach ganz unterschiedliche technische Anforderungen,“ macht Kerstin Schröder klar.

Die meisten Volleyballer fokussieren sich auf die Hallenrunde. Es gebe zwar Spieler, die hauptsächlich auf Sand spielen, das seien aber Ausnahmen. „Wir trainieren in Bissingen oder auf dem Feld des Dettinger Freibads. Meist verabreden wir uns spontan über Facebook,“ berichtet Kerstin Schröder. Auch in Ötlingen konzentrieren sich die meisten Spieler in erster Linie auf die Halle. Es gebe allerdings auch hier zwei Paare, die ausschließlich auf Sand spielen, erzählt Abteilungsleiter Wolfgang Heinrich. Der TSV Ötlingen veranstaltet dieses Jahr drei Freizeitturniere auf dem vereinseigenen Feld. Zwei Beach-Turniere bietet im Juli auch der TSV Oberlenningen an. „Für den LBS-Cup organisieren sich unsere Spieler selbst, damit hat der Verein erstmal nichts am Hut,“ betont Heinrich.

Der TSV Schlierbach sieht einen positiven Trend beim Beachvolleyball und baut in diesem Frühjahr ein neues Feld. „Wir versuchen gerade, die jüngere Generation anzusprechen. Wenn es im Sommer 30 Grad in der Halle hat, ist es toll wenn man einfach draußen‚ beachen kann,“ meint Abteilungsleiter Moritz Kolbus. Die Schlierbacher werden voraussichtlich nicht an der Beach-Runde teilnehmen und ausschließlich Hobbyturniere spielen.

Wer kein Mitglied ist, darf das Feld, wie auch in Ötlingen, nicht benutzen. „So ein Feld instand zu halten, kostet die Vereine eine Menge Geld. Da ist es natürlich nicht gern gesehen, wenn Nicht-Mitglieder das Feld nutzen“, erläutert Wolfgang Heinrich vom TSV Ötlingen. Beim TSV Schlierbach plant man aber spezielle Beiträge für Mitglieder, die ausschließlich das Beach-Feld nutzen möchten.

Beachvolleyball bleibt, zumindest regional eine Exotensportart. „Die Goldmedaillen bei Olympia haben der Sportart sicher Auftrieb verschafft, es fehlt aber immer noch an Popularität,“ meint Kerstin Schröder. Dass man auch auf hohem Niveau „beachen“ kann, zeigt Jelena Wlk aus Schlierbach. Sie spielt bei der Deutschen Tour, die über den A-Turnieren des LBS-Cups angesiedelt ist, und bei der Junioren-Europameisterschaft (siehe Artikel rechts).