Über Himmel und Hölle müssen die Fußballer des VfL Kirchheim nicht großartig aufgeklärt werden. Ein Auf und Ab hat das Team von Armin Ohran in den vergangenen Monaten zur Genüge erlebt. Der verspielte Punktevorsprung im Bezirksliga-Schlussspurt als Spitzenreiter, das anschließend souveräne Sichern des Relegationsplatzes, das verheerende 0:8 in der ersten Relegationsrunde gegen die SSG Ulm, der Triumph beim Teckbotenpokal-Turnier im Ötlinger Rübholz, das überraschende Aus in der ersten Runde des Bezirkspokals bei einem B-Ligisten: Eine Menge Holz in mentaler Hinsicht für junge Kicker, welche beim VfL Kirchheim auch in der nun beginnenden Saison in der deutlichen Überzahl sein werden.
Gar nicht einfach folglich, die Ziele für das vermutliche Hauen und Stechen um die besten Tabellenplätze zu formulieren. „Wir werden auf jeden Fall weiter unseren Weg mit der Integration gut ausgebildeter Jugendspieler gehen“, kündigt Semih Narin an, Sportlicher Leiter der VfL-Fußballer, warnt jedoch vor übertriebenen Erwartungen. „Nicht zuletzt das verlorene Relegationsspiel gegen Ulm hat gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben“, so der ehemalige Kirchheimer Regionalligakicker.
Armin und Almir Ohran werden auch in der Saison 2022/23 die Taktgeber an der Seitenlinie sein. „Unsere Spieleinsätze beim Teckbotenpokal waren mehr der Personalknappheit in der Turnierwoche geschuldet“, sieht Chefcoach Armin Ohran die Aufgaben der beiden ausschließlich an der Seitenlinie, nicht auf dem Spielfeld direkt.
Ganz ohne Zielvorgaben will der Trainer des aktuellen Bezirksliga-Vizemeisters nicht in die Runde starten. „Wir wollen uns im oberen Tabellendrittel etablieren“, sagt er, was eine Top-Sechs-Platzierung im 18er-Feld beinhalten würde. Zum Vergleich: In die vorausgegangene Runde war der VfL mit der Vorgabe gestartet, einstellig zu finalisieren.
In den Kirchheimer Kader kam ordentlich Bewegung. Vier externe Neue kamen, vier Nachrücker aus den U19, neun Kicker (zuletzt noch Felix Hummel) verließen die Jesinger Allee. Mit Markus Großhans kam eine zusätzliche Portion Routine in den Kirchheimer Kader, die Marcel Helber und Max Pradler aus der Ü30-Fraktion ebenso mitbringen.
Ob der Mix reicht, um eine ähnlich erfolgreiche Runde wie in jener 2021/2022 zu spielen? Die vermutlich gesteigerte Qualität in der Liga durch die drei Landesliga-Absteiger SV Ebersbach, TSV Köngen und TSV Deizisau macht solch ein Prognostizieren extrem schwer. Eröffnen werden die Teckstädter die Punktehatz mit einer Heimpartie gegen den FC Donzdorf. Das Match gegen den Tabellensechsten der vergangenen Saison dürfte bereits eine erste Standortbestimmung werden.