Steinenbronn. Nach Weltcuprennen in Genua (Italien), Turnov (Tschechien), Degmarn (Deutschland), Sigulda (Lettland) sowie derer zwei im bayerischen Cham kam es zum Herzschlagfinale in Steinenbronn bei Leinfelden-Echterdingen zwischen Titelverteidigerin Ann-Kathrin Stolz und der zweitplatzierten Ann-Krystina Wanzke vom DAV Neu-Ulm. Beide trennten vor dem letzten entscheidenden Rennen ganze 15 Punkte im Gesamtweltcup.
Ann-Kathrin Stolz hatte bis dahin alle regenfreien Weltcuprennen gewonnen, Ann-Krystina die beiden Regenrennen. Der Samstag begann mit strahlendem Sonnenschein – ein gutes Zeichen für die beiden Neidlinger Rennläuferinnen Stolz und Grüning. Nach dem ersten Lauf führte Ann-Kathrin Stolz mit fünf Hundertstelsekunden vor ihrer Konkurrentin Ann Krystina Wanzke (DAV Neu-Ulm), die wiederum zwei Zehntelsekunden vor Julia Grüning lag. Auf den Rängen vier, fünf und sechs reihten sich Mona Sing (SV Winnenden), Claudia Wittmann (FC Chammünster) und Manuela Schmohl (SC Unterensingen) mit einem Rückstand von einer halben Sekunde hinter dem Führungstrio ein. Kira Bosch (TV Unterlenningen), die die letzten acht Wochen verletzungsbedingt kein Training und auch keinen Wettkampf absolvieren konnte, landete nach auf Platz 13.
Das Weltcupfinale hielt, was es versprach – Spannung. Im zweiten Lauf musste Julia Grüning als erste Läuferin aus dem Spitzentrio auf die Strecke. Mit einem riskanten Ritt erreichte sie bis dahin Laufbestzeit und ging mit 56,83 Sekunden in Führung. Ihr folgte Ann Krystina Wanzke, die mit der gleichen Laufzeit wie Grüning und dem leichten Vorsprung aus Durchgang eins jetzt die Führung übernahm und nun auf Ann-Kathrin Stolz wartete. Diese stand zum wiederholten Male in dieser Saison als letzte Läuferin am Start – es galt für sie, cool zu bleiben. Die „Frau ohne Nerven“ (DSV-Trainer Bernd Zörlein) schaffte trotz eines kleines Fehlers sechs Tore vor dem Ziel erneut die Laufbestzeit und blieb als einzige Läuferin unter der 27-Sekunden-Grenze. Mit dem vierten Weltcupsieg in dieser Saison sicherte sie sich somit auch den Gesamtweltcup im Inline-Alpin-Slalom 2012.
Mit Rang vier erzielte Mona Sing (SV Winnenden) ihr bestes Weltcupergebnis, Manuela Schmohl (SC Unterensingen) rundete das gute Ergebnis für die Fahrer aus der Region mit Rang fünf ab. Kira Bosch verbesserte sich noch um einen Platz und wurde Zwölfte. Leonie Gökeler landete auf dem 22. Platz, Johannes Bosch (beide TV Unterlenningen) wurde 23.
Unterm Strich endete die diesjährige Weltcupsaison für die beiden Neidlinger Läuferinnen erfolgreich wie nie: Stolz holte den Weltmeistertitel im Slalom und Parallelslalom, gewann vier von sieben Weltcuprennen und errang auch noch den Weltcup-Gesamtsieg. Julia Grüning holte zwei Vizeweltmeistertitel (Teamslalom, Parallelslalom) und wurde Dritte im Riesenslalom; ebenfalls auf dem dritten Platz landete sie in der Gesamtwertung des Weltcups. Außerdem wurde sie deutsche Juniorenmeistern im Slalom und internationale süddeutsche Juniorenmeisterin.gs