Region. Die großen Überraschungen sind am neunten Spieltag der Fußball-Landesliga ausgeblieben. Dafür gab es wie bereits in der vergangenen Woche zahlreiche Kantersiege, die die Kluft zwischen oberer und unterer Tabellenhälfte auch ergebnistechnisch festhalten.
Gewohnt souverän präsentierte sich die TSV Oberensingen, die in dieser Saison – im Gegensatz zu den Vorjahren – bislang Beständigkeit beweist. Von den bislang neun Saisonspielen, konnten die „Sandhasen“ sieben für sich entscheiden. Knappe Angelegenheiten? Fehlanzeige. Gewinnt die TSVO, dann immer mit mindestens zwei Toren Vorsprung. Dem gegenüber stehen lediglich zwei Unentschieden gegen die ambitionierten Teams aus Bonlanden und Bad Boll. Am Wochenende bekam nun Aufsteiger JC Donzdorf die starke Form der TSVO zu spüren. Der Jugendclub, der im bisherigen Saisonverlauf bereits eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte, jederzeit das Potenzial zum Stolperstein zu haben, blieb bei der 0:3-Pleite im Nürtinger Wörthstadion ohne Chance. Nachdem sich beide Teams eine gute halbe Stunde lang abgetastet hatten, schlugen die Gastgeber noch vor der Pause eiskalt per Doppelschlag zu. Erst brachte Routinier Ferdi Er die Hausherren vom Punkt aus in Führung (42.), kurz darauf stellte Lukas Linder noch vor dem Halbzeitpfiff die Weichen klar auf Sieg (45.+1). Für den 3:0-Endstand sorgte Mike Tausch in der 66. Minute. Die eindrucksvolle Bilanz der Oberensinger aus den vergangenen fünf Begegnungen: Fünf Siege, 18:2 Tore.
Wäre da nicht der SV Waldhausen, der selbst die Zahlen der TSVO noch einmal in den Schatten stellt. Das Team von der Ostalb, erst vor zwei Jahren in die Landesliga aufgestiegen, holte beim 5:1-Erfolg über die TSVgg Plattenhardt bereits seinen achten Saisonsieg und bleibt somit nach wie vor zwei Zähler vor den Oberensingern. Bis zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Überflieger dauert es allerdings noch eine Weile: Erst Ende November kommt der SV Waldhausen in die Nürtinger Vorstadt.
Dicht dran am Spitzenduo bleibt die Überraschungsmannschaft aus Bad Boll, die im Topspiel den SV Neresheim dank des Treffers von Josip Skrobic (24.) knapp mit 1:0 bezwang. Zeitgleich profitierten die Kurstädter vom 1:0-Auswärtssieg der SSG Ulm in Waldstetten, der die Suvalic-Elf in der Tabelle auf Rang drei katapultierte. Am anderen Ende der Tabelle verharren weiterhin der 1.FC Heiningen und der 1.FC Frickenhausen. Besonders heftig erwischte es einmal mehr Verbandsligaabsteiger Heiningen, der bei Aufsteiger FC Blaubeuren eine 2:6-Klatsche hinnehmen musste und nun nach neun Begegnungen bereits 36 Gegentore auf dem Konto hat. Das Team aus dem Tischardt-Egart hingegen unterlag vor heimischem Publikum der SG Bettringen mit 0:1.
„Eise“: Erfolgreiche Rückkehr
Kurzen Prozess machte der SV Bonlanden mit den Gästen aus Weilimdorf. Beim 7:0-Kantersieg benötigten die Filderstädter gerade einmal fünf Minuten, um noch während der ersten Halbzeit den Sieg weitestgehend einzutüten. Zwischen der 27. und 32. Minuten brachten die SV-Akteure Robin Hiller, Lasse Fröschle und Rüchan Pehlivan mit ihren Treffern die Gastgeber auf die Siegerstraße. Im zweiten Durchgang legten erneut Pehlivan (47.), Steffen Schmidt (63.), Ricardo Pinto Lino (85.) und Luca Großhardt (88.)
Eine erfolgreiche Rückkehr zur alten Wirkungsstätte konnte Bernhausen-Trainer Christopher Eisenhardt feiern. Der einstige Weilheimer Landesligakicker und spätere Chefcoach der Limburgstädter leitete von 2018 bis 2020 die Geschicke beim TV Echterdingen, ehe er während der Corona-Pause den TSV Bernhausen übernahm und den Klub anschließend in seiner ersten kompletten Saison in die Landesliga führte. Beim Wiedersehen in den Goldäckern zeigten die Gäste ihre bis dato wohl beste Saisonleistung und behielten am Ende mit 2:0 die Oberhand. Die Treffer für den TSV, beim dem kurz vor der Halbzeit auch der langjährige Kirchheimer Michel Forzano eingewechselt wurde, erzielten Kristian Cagalj (60.) und Werner Hottmann (72.). Für die hoch gehandelten Echterdinger hingegen war es die dritte Pleite in Serie. Max Pradler