Lokalsport
Bierspenden und Gerüchte 

Kreisliga Der SV Nabern steht kurz vor dem Abstieg. Um den zu vermeiden, müsste am Samstag gleich einiges für den spielfreien Tabellenzwölften laufen. Von Reimund Elbe

Es gehört zu den unangenehmsten Situationen im Sport, auf das Handeln anderer angewiesen zu sein ohne selbst etwas beitragen zu können. Genau so ergeht es dem SV Nabern am letzten Spieltag der Kreisliga A2. Das Team von Dieter Hiller hat das komplette Rundenprogramm bereits abgespult und ist deshalb spielfrei. Ganz beschäftigungslos wollen sich die Kicker vom Oberen Wasen aber nicht dem Schicksal fügen. Zum einen werden Naberner am Samstagnachmittag zu der Partie des FC Frickenhausen II gegen die SGM Höllbach sowie der des TSV Raidwangen gegen den TSV Altdorf ausschwärmen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken. „Wir wollen Höllbach und Raidwangen vor Ort kräftig unterstützen“, kündigt SVN-Abteilungsleiter Chris Wilke an.

So wird der Naberner Direktabsturz in Liga B verhindert: Frickenhausen II darf gegen die SGM keinen Zähler holen, Altdorf in Raidwangen maximal einen. Nur unter diesen Voraussetzungen würden die Naberner Relegationsplatz zwölf ins Ziel retten. Beifallklatschen, Anfeuern plus Spielszenen lautstark von außen kommentieren sind das eine, das Ausloben von Gerstensaft das andere. „Wir haben den Höllbachern etliche Kisten Bier in Aussicht gestellt, falls sie in Frickenhausen gewinnen“, berichtet Wilke grinsend. Humorvoll nimmt auch Höllbach-Teamsprecher Philipp Zizelmann die mögliche Bierschwemme. „Mit dem uns von allen möglichen Leuten in Aussicht gestellten Freibier könnten wir wohl die gesamte kommende Vorrunde in der Kabine bestreiten“, scherzt der Sportliche Leiter.

Zizelmann treibt viel mehr ein anderes Thema um. „Wir wollen uns noch auf den vierten Tabellenplatz verbessern, unsere Jungs werden deshalb noch einmal alles geben“, verspricht der SGM-Sprecher vollen Einsatz ohne Wettbewerbsverzerrung. Die neu gebildete SGM aus Germania Schlaitdorf und TSV Altenriet wolle diese für die Vereine historisch ganz besondere Runde „definitiv“ mit einem Sieg ausklingen lassen.

Auch beim längst abgestiegenen TSV Raidwangen kitzelt das Match gegen den TSV Altdorf an der Ehre. Das Duell der beiden Klubs gilt als echtes Derby, zwischen den Ortsgrenzen liegen nur ein paar Gemüsefelder. „Jetzt heißt es Daumen drücken, eine Resthoffnung bleibt“, sagt Chris Wilke, der auf vollen Einsatz der „Roigl“ gegen den Ortsnachbarn hofft.

Stressreiche Tage kommen auf Vizemeister AC Catania Kirchheim erst kommende Woche zu, wenn die Relegation beginnt. Die samstägliche Begegnung beim Absteiger TSV Linsenhofen läuft somit eher unter der Kategorie Übungseinheit. Daniele Attorre wird nach abgesessener Rotsperre wieder zum Kader gehören. „Er macht uns noch stärker“, sagt Trainer Cosimo Attorre. Am 15. Juni trifft der AC im Reichenbacher Stadion in der ersten Relegationsrunde auf A1-Vizemeister TSV RSK Esslingen.

Abschied nehmen heißt es am Samstagnachmittag für Dirk Wüllbier und Thomas Lipinski. Für das Duo endet mit dem Abpfiff der Heimpartie gegen Neuffen die SGEH-Tätigkeit. Wie für die SGM Höllbach, ist auch für die Sportgemeinschaft immer noch Tabellenplatz vier im Schlussklassement möglich. Allerdings nur, falls die SF Dettingen einen Gefallen tut und auf dem Großbettlinger Staufenbühl patzt. 

Didavi-Spekulationen „frech“

Das nicht nur auf der Alb kursierende Gerücht, Ex-Bundesligaprofi Daniel Didavi könnte im Sommer zum SGEH-Kader hinzustoßen, wurde von der obersten Abteilungsleitung mittlerweile als „frech“ bezeichnet. „Das ist aus der Luft gegriffen“, betont SGEH-Fußballchef Rüdiger Lechler. Was das Gerücht befeuerte: Der neue Co-Trainer der SGEH, Christian Zaccaria, zählt zum Freundeskreis des 33-jährigen Didavi. 

Unterboihinger kehren zurück

Zwei der drei Staffelmeister stehen fest. A2-Titelträger Türkspor Nürtingen wird laut Sprecher Ferhat Ayhan am Sonntag beim Kunstrasenplatz am Hölderlin-Gymnasium den Titel intern feiern. Mit dem TV Unterboihingen meldet sich ein Kultklub in der Bezirksliga zurück. Vergangenen Sommer war der TVU wegen eines Wechselfehlers in der Relegation gegen die TSG Salach ausgeschieden. Jene Salacher verspielten nun durch ein 0:1 gegen Ottenbach wohl die A3-Titelchance. Der FTSV Kuchen bleibt vorne, den Salachern wohl wieder nur die Relegation.
Die Kreisliga A2 bekommt unterdessen eine neue Spielgemeinschaft: Kreisliga B-Meister TSV Grötzingen und Kreisliga A-Absteiger TSV Neuenhaus starten künftig unter dem Namen SG Aichtal. rei