Fußball-Verbandspokal
Bittere Lehrstunde für den AC Catania

Der Bezirksligist hatte bei der 0:7-Niederlage gegen den Landesligisten TSV Ehningen nicht den Hauch einer Chance. AC-Torwart Thore Reiser verhinderte eine noch höhere Niederlage.

Gebrauchter Tag für Catania um Spielertrainer Cosimo Attorre. Foto: Carsten Riedl

In der ersten Runde des Fußball-Verbandspokals hat es für den AC Catania Kirchheim eine bittere Lehrstunde gegeben. Der Landesligist TSV Ehningen war in allen Belangen das bessere Team und kam am Ende zu einem völlig verdienten 7:0-Erfolg, der noch deutlicher hätte ausfallen können, aber der erst 18-jährige Catania-Schlussmann Thore Reiser verhinderte mit einigen tollen Paraden eine zweistellige Niederlage. Dazu trafen die Gäs­te noch dreimal das Aluminium.

Catania Spielertrainer Cosimo Attorre ging nach dem Schlusspfiff fast zehn Minuten lang mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Zu vieles hatte dem Catania-Coach nicht gefallen. Vor allem zeigten viele seiner Spieler zu wenig Laufbereitschaft. „Wenn man in solch einem Spiel überhaupt eine Chance haben will, muss man 120 Prozent Einsatzwillen zeigen, und das haben zu wenige meiner Spieler gemacht“, war Attorre vom Auftritt seiner Jungs enttäuscht.

Löcher flicken statt kicken

Die Begegnung begann mit zehnminütiger Verspätung, denn zuerst mussten an beiden Toren die Löcher in den Netzen geflickt werden. „Die Tornetzte sind katastrophal“, krittelte Schiedsrichter Matti Kastendeich. Als bei weit über 30 Grad endlich angepfiffen werden konnte, hatte der Bezirksligist einen vielversprechenden Start. In den ersten fünf Minuten gab es gleich drei Eckbälle hintereinander, die aber alle ungefährlich blieben. In der Folgezeit erspielten sich der Landesligist ein klares Übergewicht und hatte in dieser Phase fast 80 Prozent Ballbesitz und eine gnadenlose Effizienz vor dem Tor – gleich die erste gute Möglichkeit führte zur Führung durch Gabriel Körtge Corral (7.). Nur kurze Zeit später erhöhte Tahir Bahadir mit einer Direktabnahme auf 0:2 (17.). Danach war es Thore Reiser, der mit zwei tollen Paraden einen noch höheren Rückstand verhinderte, zu verdanken, dass der AC nur 0:2 zurücklag.

Es kam dennoch schlimmer für die Gastgeber, die eine gewisse Zeit gegen eine jetzt richtig gut kombinierte Gästemannschaft nur hinterherlaufen konnten. Die Folge waren die Tore zum 0:3 von Marcel Sigloch (30.) und 0:4 von Kevin Flaig (38.). „Die waren einfach besser, das müssen wir akzeptieren“, stellte AC-Co-Trainer Daniele Attorre fest. Dafür war der Ehninger Co-Trainer Manuel Schai­tel, der seinen erkrankten Chef-Trainer Johannes Pfeiffer an der Seitenlinie vertrat, sichtlich zufrieden: „Wir haben richtig guten Fußball gespielt und noch mehr Tore erzielen können.“

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig. Der Landesligist ließ weiter Ball und den Gegner laufen. Es dauerte aber fast 20 Minuten, bis den Gästen ein weiterer Treffer gelang, und diesen erzielte Gökhan Akyüz zum 0:5 (64.). Zwei Minuten später kam Catania zum ersten gefährlichen Angriff, aber Mohamed Anes Ben Abdallah setzte das Leder in aussichtsreicher Position am Tor vorbei (67.). Danach erhöhten die Gäs­te durch weitere Tore von Marcel Sigloch (69.) und Tahir Bahadir (87.) auf 0:7. In der Schlussphase hätte sich der Bezirksligist zumindest noch den Anschlusstreffer verdient, aber Carmelo Trumino scheiterte am Ehninger Torwart Mustafa Görkem, der das Leder gerade noch an die Querlatte lenken konnte (84.), und auch Daniele Attorre konnte kurz darauf den TSVE-Keeper nicht überwinden (88.). „Wir wollten zu null spielen, und das haben wir zum Schluss unserem Torwart zu verdanken“, meinte Ehningens Schai­tel. In den letzten Spielminuten stand der Catania-Spieler Benjamin Sabotic im Mittelpunkt. Zuerst rettete der 21-Jährige für seinen bereits geschlagenen Torwart auf der Torlinie, und kurz darauf sah derselbe Akteur wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.).

Etwas Schönes hatte die Partie am Ende dann doch noch, denn Antonio Potenza spielte zum ers­ten Mal überhaupt mit seinem Sohn Santiago in einer Mannschaft „Es war eine schöne Sache, dabei habe ich lange versucht, meinem Junior diesen Schritt auszureden“, so Poetanza.

Sein erst 18-jähriger Sohn dürfte noch ein Jahr lang bei den A-Junioren spielen. Der Catania-Abwehrchef konnte trotz der klaren Niederlage der Partie noch positives abgewinnen: „Aus dieser Niederlage können unsere jungen Spieler nur lernen“, so Potenza.