Dettingens neuer Volleyball-Trainer Roland Hunger will topfitte Spielerinnen
Bloß kein Fast Food

Anfang Oktober beginnt für die Dettinger Volleyballerinnen mit einem Heimspiel gegen Tübingen die Mission Regionalliga-Klassenerhalt. In der achtwöchigen Rest-Vorbereitungszeit will Neu-Trainer Roland Hunger die Spielerinnen zu optimaler Fitness führen.

Dettingen. Mitte Mai ging die entscheidende E-Mail-Anfrage von TTV-Cotrainerin Clarissa Preuß bei ihm ein, kurze Zeit später war mit dem neuen Verein alles klar: A-Lizenz-Inhaber Roland Hunger (61) coacht in der Regionalligasaison 2014/15 die Volleyballerinnen des TTV Dettingen (wir berichteten). Der Aichtaler, Nachfolger des zurückgetretenen Wolfgang Babinger, der die Mannschaft 25 Jahre unter seinen Fittichen hatte und danach den Weg frei machte, „um frische Impulse zu setzen“, ist ein alter Hase der Volleyballszene. Mit 19 coachte er eine Mannschaft zum ersten Mal, und seine Spielerlaufbahn bis hinauf in Drittliga-Sphären verlief pa­rallel dazu. Als größten Trainer-Erfolg feierte Hunger in der Spielzeit 1991/92 mit der Männermannschaft des SV Fellbach den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Zuletzt war er sieben Jahre lang für den Frauen-Bezirksligisten SV Esslingen tätig.

Seit dem Trainingsauftakt 15. Juli hat der Vater der baden-württembergischen Hürdensprint-Nachwuchshoffnung David Hunger (20/LG Neckar-Erms-Aich) mit den TTV-Frauen schon mehrere Trainingseinheiten absolviert. Damit legte er seine Übungsziele offen: Zum Saisonstart am 4. Oktober will er möglichst nur austrainierte Spielerinnen aufs Spielfeld schicken. „In der Regionalliga sind die Spielerinnen im Durchschnitt athletischer als in der Oberliga“, sagt er. Muskeltraining steht deshalb hoch im Kurs bei ihm – Liegestützen und Übungen mit dem Medizinball gehören neben Laufeinheiten zum festen Repertoire des neuen TTV-Trainers. Von einem detaillierten Ernährungsplan für seine Spielerinnen hält er nichts. „Nur wenn ich feststellen würde, dass sich eine Spielerin jeden Tag bei McDonald‘s ernährt, würde ich zucken“, sagt Hunger. Fast Food ist sein Ding nicht.

Bei der im Oktober startenden Mission Klassenerhalt wird Hunger auf eine eingespielte Mannschaft setzen können, denn gravierende Veränderungen im Spielerinnenkader wird‘s nicht geben. Eine potenzielle Abgängerin ist noch Maike Kehle (beruflich bedingt), ein potenzieller Neuzugang ist Zuspielerin Carolin Sokele (SV Esslingen). „Caro hat in Mainz Kommunikationswissenschaften studiert und sucht jetzt einen Standort, wo sie weiterstudieren kann“, sagt Hunger. Klappt‘s mit Tübingen, stehen die Chancen gut, dass Sokele beim TTV demnächst anheuern und das Spielerinnen-Kontingent in Richtung Wunschzahl zwölf vergrößern wird. Mittrainiert hat die Umworbene bereits.

Unabhängig davon, ob Sokele kommt oder nicht, hat Roland Hunger in der Regionalliga ein klares Saisonziel. „Als Aufsteiger geht es für den TTV Dettingen nur um den Klassenerhalt“, sagt er. So schnell er sich mit TTV-Abteilungsleiter und Amtsvorgänger Babinger bei der Vertragsverhandlung einig geworden war, so schnell will der Daimler-Ingenieur in Altersteilzeit („ab September bin ich Rentner“) auch die notwendigen Punkte eingefahren haben. „Am Ende der Saison will ich mit meiner Mannschaft auf einem sicheren Mittelfeldplatz stehen“.