Düsseldorf. Nur die kühnsten Optimisten hatten in Frickenhausen vor Ostern an die Finalchance des TTC geglaubt. Beide Teams gingen in unveränderter Besetzung ins Rückspiel in Düsseldorf. TTC-Trainer Qiu hatte lediglich die Aufstellung geändert und brachte Steffen Mengel an Position zwei. Er, der als einziger TTC-Spieler bereits gegen Timo Boll erfolgreich war, sollte das Unmögliche am Sonntag schaffen. Danach sollte Koki Niwa seinen Sieg gegen Patrick Baum wiederholen und Yang Wang eine herausragende Saison mit einem Erfolg über Achanta krönen. So der Plan von Frickenhausens Erfolgscoach. Aufgegangen ist er nicht.
Dafür lief vor 800 Zuschauern für den Favoriten Düsseldorf alles nach Plan. Timo Boll startete furios und fertigte im ersten Durchgang seinen Nationalmannschaftskameraden Steffen Mengel mit 11:4 ab. Alles sah nach einem Durchmarsch Bolls aus, doch weit gefehlt. Mengel spielte nach dem Seitenwechsel aggressiv und brachte sein Gegenüber stark in Bedrängnis. Mit 11:4 gelang Mengel der Satzausgleich. Danach war wieder Timo Boll an der Reihe. Er gewann die entscheidenden Ballwechsel und ging durch ein 11:7 mit 2:1 in Führung. Doch der „Oldie“ im Frickenhausener Team gab nicht auf. In einem ausgeglichenen vierten Satz war Mengel ein ebenbürtiger Gegner, auch wenn ihm am Ende die entscheidenden Fehler zum 9:11 und damit zur 1:0-Führung der Gastgeber unterliefen.
Danach traf Koki Niwa auf Nationalspieler Patrick Baum, den er eine Woche zuvor mit 3:1 besiegt hatte. Die 19-jährige japanische Nachwuchshoffnung überraschte seinen Gegner immer wieder mit platzierten Angriffsbällen und ging durch ein 11:6 schnell mit 1:0 in Führung. Zu Beginn des zweiten Durchgangs das gleiche Bild: Der Japaner spielte äußerst platziert und erspielte sich damit eine komfortable Führung. Was danach passierte, ist unerklärlich. Niwa unterlief Fehler um Fehler, sodass Patrick Baum den Satz noch mit 11:9 für sich entscheiden konnte. Der Faden war bei Koki Niwa nun völlig gerissen. Er fand nicht mehr zu seinem gewohnten Spiel und musste auch die Abschnitte drei und vier mit 9:11 und 8:11 seinem Gegner überlassen. Damit war der Traum vom Finaleinzug für den TTC bereits ausgeträumt.
Im anschließenden Match zwischen Sharath Kamal Achanta und Yang Wang ging es nur noch um Ergebniskorrektur. Zunächst fand Yang Wang überhaupt nicht zu seinem Spiel und musste die ersten beiden Sätze mit 2:11 und 4:11 seinem Gegner überlassen. Alles sah nach einer klaren Niederlage aus. Doch der Defensiv-Spezialist gab nicht auf. Er kämpfte sich ins Match hinein und schaffte mit 11:9 und 12:10 den Satzausgleich. Im entscheidenden fünften Durchgang sah es lange Zeit nach einem Ehrenpunkt für die Gäste aus.Beim Stand von 10:8 hatte Yang Wang zwei Matchbälle. Doch am Ende fehlte auch ihm das Quäntchen Glück und er verlor den Entscheidungssatz mit 10:12.
Trotz der 0:3-Niederlage und dem verpassten Finale endete für den TTC am Sonntag eine äußerst erfolgreiche Saison. Nach Tabellenplatz sieben in der vergangenen Saison gelang der- selben Mannschaft diesmal der Sprung auf Platz drei.
Borussia Düsseldorf – TTC Frickenhausen: 3:0
Boll – Mengel 11:4, 4:11, 11:7, 11:9
Baum – Niwa 6:11, 11:9, 11:9, 11:8
Achanta – Wang 11:2, 11:4, 9:11, 10:12, 12:10