Basketball
Bozic Knights: Alles eine Frage der Einstellung

Nach drei Spielen deutet sich das Potenzial der Kirchheimer Zweitligakorbjäger zwar an, allerdings war auch gegen Bochum noch Sand im Getriebe.

Igor Perovic hatte im und nach dem Spiel gegen Bochum viel zu sagen. Foto: Roger Bürke

Der Redebedarf muss groß gewesen sein. Minutenlang warteten Knights-Hallensprecher Daniel Zirn und Bochums Trainer Felix Banobre am Sonntagabend nach der Zweitligapartie der Ritter gegen das Ruhrpott-Team für die obligatorische Pressekonferenz auf Igor Perovic. Der Kirchheimer Head Coach war nach dem 70:63-Sieg auffallend lange in der Kabine, wo er seiner Mannschaft ruhig, aber bestimmt ins Gewissen redete, ehe Sportchef Chris Schmidt ihn zur Analyse mit Zirn und Banobre zurück aufs Spielfeld holte. „Ich haben meinen Spielern klar gemacht, dass kein Sieg selbstverständlich ist“, so Perovic, „wir hatten in vielen Phasen nicht die richtige Einstellung.“

In der Tat war das Beste an der Partie in der Sporthalle Stadtmitte das Ergebnis – viele Turnover, viele Fehlwürfe und viele Einzelaktionen prägten den Auftritt der Ritter, bei denen die Rüstung an vielen Stellen noch sichtbar knirschte. Oder wie Sportchef Schmidt es ausdrückt: „Es läuft noch nicht so flüssig. Man sieht, dass die Rollen noch nicht klar verteilt sind. Das ist zu diesem Zeitpunkt der Saison aber nichts Ungewöhnliches.“ Vor diesem Hintergrund habe der famose Auftaktsieg gegen Gießen vor zwei Wochen, als man den Aufstiegsaspiranten mit 19 Punkten Vorsprung aus der Halle fegte, den Eindruck getrübt.

Hagen-Pleite hängt nach

Offenkundig ist nach drei Spieltagen trotzdem die Ausgeglichenheit in Sachen Scoring. Hatten vergangene Saison meist Mike Flowers und Mike Miller hochprozentig abgeschlossen, zeichnet sich nun ein größerer Kreis an konstant erfolgreichen Korbjägern ab. Gegen Bochum punkteten vier Spieler zweistellig, zuvor gegen Hagen und Gießen waren es drei und fünf. „Wir haben in der Offensive mehr Waffen als letztes Jahr“, sagt sich Chris Schmidt, der mit gemischten Gefühlen auf den Saisonstart blickt. „Klar freuen wir uns über die beiden Siege, aber eigentlich hätten es drei sein müssen.“ Dem Sportchef hängt immer noch die 70:75-Pleite vorvergangenen Samstag in Hagen nach, wo die Knights trotz langer Führung im vierten Viertel das Nachsehen hatten.

Igor Perovic ordnet die drei ersten Partien gewohnt sachlich-nüchtern ein. „Ich bin zufrieden mit der Defensive“, verweist der Serbe auf gerade mal 66 Punkte, die die Knights den Gegnern bislang im Schnitt gestatteten. Gleichzeitig sieht er in allen Bereichen noch Luft nach oben. „Jeder Spieler kann noch besser sein“, schwört er das Team auf die nächste Aufgabe am kommenden Samstag in Koblenz ein. Die Guardians sind mit zwei Niederlagen (Bochum und Trier) und einem Sieg (Dresden) gestartet. Unter Neu-Coach Marco van den Berg backen die Pfälzer (noch) kleine Brötchen. „Wir sind eine neue Mannschaft und werden in der Saison wachsen und besser und besser werden“, sagte van den Berg nach der jüngsten Pleite gegen Trier.

Dass sie diese Prophezeihung ausgerechnet gegen Kirchheim umsetzen, wollen die Knights naturgemäß verhindern. „Wenn wir in dieser Saison was reißen wollen“, sagt Sportchef Chris Schmidt, „müssen wir dort gewinnen.“