Lokalsport
Braun holt Teamsilber – Walter vergoldet Zwischenstopp

Schießen Zwei Schützen aus der Region demonstrieren bei den Titelkämpfen in Baku und in München Stärke. Von Klaus Schlütter

Nach 180 Schuss aus 50 Metern entschied ein Einschussloch von der Breite eines Daumennagels oder einer Ein-Cent-Münze über Gold und Silber. So denkbar knapp fiel die WM-Entscheidung im Kleinkaliber liegend für das Team von Norwegen im Finalduell mit der deutschen Mannschaft aus, in der Max Braun (22) aus Neidlingen der beste Schütze war.

1866,0 zu 1864,5 Ringe endete das Duell der beiden europäischen Mannschaften, denen die sieggewohnten Chinesen (1863,4) in Baku/Aserbaidschan den Vortritt lassen mussten. Braun glänzte mit 623,6 Ringen. Zur Einzelmedaille in Bronze fehlten ihm lediglich 1,4 Ringe. Stattdessen musste er sich im engen Spitzenfeld mit Rang neun zufrieden geben. Maximilian Dallinger (Lengdorf) steuerte 623,0 Zähler bei (11.), David Koenders (Rai-Breitenbach) 617,9 (39.).

Polizeiobermeister Braun, der inzwischen in Kämpfelbach bei Pforzheim lebt und nach längerer Pause erst eine Woche im Training stand, begann bärenstark, mischte im Feld der Favoriten immer vorne mit. In der fünften Zehner-Serie unterlief ihm eine „Acht“, die am Ende entscheidend war. „Diese zwei Ringe fehlten zur Einzelmedaille“, bedauert Braun, der andererseits mit Mannschafts-Silber hochzufrieden war. Im Mixed (2 x 60 Schuss, Doppelsieg für die Schweiz) lief es weniger gut: Platz 14 mit Larissa Weindorf aus Mannheim. Braun erzielte 621,9 Ringe, seine Partnerin 616,3.

Mit Mannschafts-Silber im Luftpistolen-Wettbewerb im Gepäck und einem Quotenplatz für Olympia 2024 in der Tasche machte sich Robin Walter vom TSV Ötlingen auf den Rückflug aus Aserbaidschan – unverhofft mit einer Zwischenstation in München. „Wenn ich schon auf dem Weg bin, dann kann ich auch gleich noch einen Abstecher zur Deutschen Meisterschaft machen“, sagte er sich.

Mit Nathalie Schelken aus Brainkofen im Ostalbkreis bestritt Walter auf der Olympia-Schießanlage in Hochbrück den Mixed-Wettbewerb – und wurde mit seiner Partnerin prompt Deutscher Meister. Nathalie Schelken strahlte über den unverhofften Erfolg: „Schießen im Team macht einfach Spaß. Man zieht sich gegenseitig hoch“.