Lokalsport
Buch überwintert an der Spitze

Fußball-Landesliga Die Mannschaft aus Bayern überholt am letzten Spieltag des Jahres das sieglose Duo aus Bad Boll und Oberensingen. In Frickenhausen und Heiningen schwindet die Hoffnung. Von Max Pradler

Die Spitze in der Fußball-Landesliga wirkt ausgeglichen wie lange nicht: Gerade einmal sieben Punkte trennen den Tabellenführer nach 18 Spieltagen vom Achtplatzierten. Pünktlich zur Winterpause erstmals den Platz an der Sonne erobert hat sich an diesem Wochenende der TSV Buch, der die Ausrutscher des bisherigen Spitzenreiters TSV Bad Boll und der TSV Oberensingen ausnutzen konnte. Das Team aus Bayern feierte beim 2:1-Erfolg in Neresheim bereits seinen siebten Sieg in Folge und führt die Liga mit nunmehr zwei Punkten Vorsprung vor den Kurstädtern und den „Sandhasen“ an.

Die Bad Boller mussten im Topspiel gegen den formstarken TV Echterdingen vor heimischem Publikum erstmals seit elf Begegnungen wieder eine Niederlage hinnehmen. Vor allem defensiv präsentierten sich die Gäste sehr stabil und ließen kaum eine Torchance zu. Vorne hingegen zeigte sich das Team um Co-Trainer Daniel Heisig in der ausgeglichenen Partie effektiv und kam durch das Sturm-Duo Caglar Celiktas (13. Minute) und Ugur Yilmaz (53.) zu den entscheidenden Treffern. Der TVE ist inzwischen seit zehn Begegnungen ungeschlagen (sechs Siege, vier Remis), die letzte Pleite datiert vom 25. September im Filder-Derby gegen den TSV Bernhausen (0:2).

Das Siegen verlernt hat dagegen die TSV Oberensingen, die bei Aufsteiger FC Blaubeuren nur zu einem mageren 2:2 kam. Besonders bitter: Die „Sandhasen“ standen dabei die letzte halbe Stunde in Überzahl auf dem Feld. Oliver Scherb (45.) und Steffen Honigmann (59.) glichen die zwischenzeitliche Blaubeurer Führung jeweils aus. Den Platzverweis sah FC-Angreifer Ilir Tupalla unmittelbar nach dem Treffer zum 2:2 aufgrund einer Unsportlichkeit (60.). Trotz der Ergebnisflaute bleibt das Team aus der Nürtinger Vorstadt trotz im November vom Gröbsten verschont und überwintert aussichtsreich auf Platz zwei.

Optimistisch ins neue Jahr gehen kann auch der JC Donzdorf, der durch die 1:2-Pleite bei der SSG Ulm den direkten Anschluss an die Tabellenspitze allerdings verpasst hat. Dabei hätte der Aufsteiger bereits in der 15. Minute in Führung gehen können, als Spielmacher Tarik Serour einen Foulelfmeter an den Pfosten setzte. Kurios: Nach dem Aluminiumtreffer sprang die Kugel dem 31-Jährigen erneut direkt vor die Füße, weil den Ball zwischenzeitlich aber kein anderer Spieler berührt hatte, pfiff der Unparteiische die Aktion aufgrund doppelter Ballberührung beim Strafstoß ab. Den Ehrentreffer der Donzdorfer erzielte nach dem Ulmer Doppelpack in der 59. und 67. Minute Routinier Juri Kotiukov kurz vor dem Abpfiff. In der Nachspielzeit holte sich zudem Donzdorfs Ioannis Nalbantis wegen einer Tätlichkeit die rote Karte ab.

Von Zuversicht weit entfernt sind derweil der Tabellenvorletzte 1. FC Frickenhausen und Schlusslicht 1. FC Heiningen: Während das Team aus dem Tischard-Egart auf der Ostalb dem SV Waldhausen klar mit 2:5 unterlag, geriet der FCH bei der 0:7-Klatsche beim ebenfalls abstiegsbedrohten TSV Weilimdorf komplett unter die Räder. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt für beide Teams nun schon 12 beziehungsweise 17 Punkte. Ein Doppelabstieg der Neckar/Fils-Landesligisten hätte auch einen weiteren Abstiegsplatz in der hiesigen Bezirksliga zur Folge.

Im brisanten Kellerduell zwischen der TSVgg Plattenhardt und Aufsteiger TSV Bernhausen behielten die Gäste um Cheftrainer Christopher Eisenhardt unerwartet deutlich mit 4:1 die Oberhand. In der Tabelle verteidigen die Bernhausener somit den Relegationsplatz, während Plattenhardt auf Rang 16 abrutscht.

„Scherre“ feiert Abschied

Seinen letzten Einsatz hat am Wochenende Torhüter-Oldie Marc Scherrenbacher gefeiert: Zum Abschluss seiner fußballerischen Laufbahn hielt der 41-Jährige beim 3:0-Heimerfolg der TSGV Waldstetten über die SG Bettringen noch einmal seinen Kasten sauber. Von 2014 bis 2018 hatte Scherenbacher das Gehäuse des TSV Bad Boll gehütet, ehe er anschließend auf die Ostalb wechselte. Künftig wird er nur noch in der Rolle als Co-Trainer neben Chefcoach Bernd Maier aktiv sein.

Das Landesliga-Jahr endet am kommenden Samstag mit der Nachholpartie zwischen dem FC Blaubeuren und dem SV Neresheim. Sollten die Gäste von der Ostalb dabei einen „Dreier“ einfahren, würden sie zur Spitze aufschließen und punktgleich (36 Zähler) mit der TSV Oberensingen und dem TSV Bad Boll überwintern.