Lokalsport
Bundesligastart macht Lust auf mehr

Mountainbike Manuel Fumic und Luca Schwarzbauer feilen in Obergessertshausen erfolgreich an ihrer Form.

Obergessertshausen. Bevor der deutsche Radsport Ende Oktober 2020 in den Winter-Lockdown ging, war die Deutsche Mountainbike-Meisterschaft im bayerisch-schwäbischen Obergessertshausen eine der letzten Veranstaltungen, die noch durchgeführt wurden. Jetzt eröffneten die federführenden Veranstalter vom MSC Wiesenbach die neue Saison unter Corona-Auflagen, die umso härter waren, da in Deutschland derzeit bekanntlich nur Profisport gestattet ist.

Doch nach zähen Verhandlungen mit dem Gesundheitsamt erreichten es die Organisatoren, ein hochklassiges Bundesliga-Rennen mit Startern aus ganz Europa auf die Beine zu stellen. Selbst die beiden amtierenden Weltmeister aus Frankreich, Pauline Ferrand-Prevot und Jordan Sarrou gaben sich in dem kleinen Dorf zwischen Günzburg und Mindelheim die Ehre. Allerdings spielten die beiden beim Kampf um die Podestplätze nur eine untergeordnete Rolle.

Das galt auch für den Kirchheimer Manuel Fumic, der sich erst kurzfristig zu einer Teilnahme entschlossen hatte: „Wenn man sich die letzten zwei Jahrzehnte meiner Karriere anschaut, dann bin ich nicht der, der schon am Anfang der Saison vorne mitfährt“, suchte Fumic, der nächste Woche seinen 39. Geburtstag feiern wird, keine Ausflüchte zu seinem zwölften Platz, exakt sechs Minuten hinter dem Tagessieger Sebastian Fini Carstensen aus Dänemark. „Es ging vor allem darum, sich wieder an die Rennroutine zu gewöhnen, die Abläufe zu optimieren. Vor dem Rennen brauche ich diese Routine, um erst gar keine Nervosität aufkommen zu lassen.“

Fumic sieht sich trotz des zwölften Platzes „im Plan. Die Basis ist super, ich bin happy mit der Vorbereitung über den Winter“, die abgeschirmt in Südafrika und Spanien stattfand.

Schwarzbauer zufrieden

Eine deutlich bessere Leistung konnte der Reuderner Luca Schwarzbauer vom Lexware-Team abrufen. Eine Zeit lang lag der 24-Jährige sogar auf Medaillen-Kurs, doch zum Schluss hin zeigte sich sein Teamkollege, der Deutsche Meister Max Brandl auf dem matschigen, schmierigen und teils vereisten Kurs als deutlich stärker. „Ich habe einfach mehr Fehler als Max gemacht“, räumte Schwarzbauer nach dem Rennen ein. „Aber mit dem vierten Platz bei diesem Feld bin ich auch sehr zufrieden.“

In der letzten Runde hatte Schwarzbauer dann sogar noch einen platten Reifen: „Zum Glück ist er mir nicht von der Felge gesprungen, so konnte ich wenigstens weiterfahren.“ Mit dem platten Reifen konnte er sich im Sprint sogar gegen den Italiener Gerhard Kerschbaumer und Weltmeister Sarrou durchsetzen, ordnete das nach dem Rennen aber ein: „Das war jetzt kein Weltcup, in dem es um die Olympiaqualifikation ging.“

Das Rennen der Frauen ging ebenfalls an eine Dänin: Caroline Bohé vom Ghost Factory Racing Team. Beste Deutsche war überraschend Nina Benz vom „jb Brunex Superior“-Team aus Laichingen auf Platz vier. Auch sie ließ die Weltmeisterin deutlich hinter sich. Armin Küstenbrück