Lokalsport
BVB-Triumph spendet Trost

Fußball-Bezirksliga Der VfL Kirchheim muss nach der 1:3-Niederlage in Eislingen nochmals Obacht geben. Für Weilheim ist nach einer desaströsen Vorstellung gegen den FV Neuhausen der Abstieg besiegelt. Von Reimund Elbe

Er ist eingefleischter Fan des neuen Bundesliga-Tabellenführers Borussia Dortmund und erlebte dabei am Sonntag Höhen und Tiefen des Fußballs. Ehe Kirchheims Trainer Armin Ohran am Abend den 3:0-Sieg seines Herzensklubs BVB beim FC Augsburg genießen konnte, musst der einstige Oberligakicker erst einmal die Niederlage des von ihm gecoachten Bezirksliga-Tabellenzweiten VfL verdauen.

1:3 unterlag der Tabellenzweite am Nachmittag beim Liga-Dritten; statt den zweiten Tabellenplatz zu festigen, müssen die Kirchheimer nun wieder verstärkt Obacht auf den Verfolger aus Eislingen geben. „Wir haben gegen den FC nicht jene Intensität auf den Platz gebracht, die notwendig gewesen wäre“, stellte Ohran nach der Niederlage im Filstal fest. 0:3 lagen die Teckstädter bereits zurück, ehe Salih Egrlic in der 90. Minute die Geschichte zumindest noch etwas ansehnlicher gestaltete. Das Polster beträgt lediglich noch fünf Zähler, wobei die Eislinger noch eine Partie weniger ausgetragen haben als der VfL. „Wir müssen jetzt gegen den TSV Neckartailfingen eine deutlich bessere Leistung abrufen“, fordert Ohran. Der bereits abgestiegene Liga-Dino sorgte allerdings per 4:2 über den TSV Deizisau für eine kleine Überraschung. Am Pfingstsamstag trifft der VfL auf den TSVN.

Werner wirbelt in Weilheim

Aus und vorbei – so lautet das Fazit für den TSV Weilheim nach der 0:9-Pleite gegen den FV Neuhausen. Die Chancen für einen Klassenverbleib waren nur noch theoretischer Natur, seit Sonntag­nachmittag ist der Abstieg des TSV Weilheim besiegelt. „Es hat in allem gefehlt, ob es das Spiel nach vorne, die Rückwärtsbewegung als auch das Gehen an die Leistungsgrenze betrifft“, kommentierte Co-Trainer Max Pradler das Desaster. Insbesondere Top-Torjäger Patrick Werner, wechselt im Sommer zum aktuellen Landesliga-Spitzenreiter TSV Oberensingen, beschäftigte die Weilheimer Abwehr extrem – vergab zudem noch zig Topchancen. 

Das 0:9 verschaffte auch dem TV Neidlingen keine Freude. Der TVN gewann zwar gegen den TSV Denkendorf 6:0, doch der Konkurrent aus dem Fasnetshochburg Neuhausen hielt den Punkteabstand von vier Zählern auf die Neidlinger. Dass auch der FV Faurndau gewann (2:0 gegen den TSV Köngen), war ein weiterer Wermutstropfen für den TVN.

Patrick Kölle will sich davon nicht beeindrucken lassen. „Wir müssen einfach unsere restlichen Spiele alle gewinnen, dann werden wir den Klassenerhalt schaffen“, gibt sich der kickende Coach kämpferisch. Janis Lucien Ascherl beindruckte mit einem Viererpack, Nils Faustmann und Ertugrul Demirtas (nach 90 Sekunden Spielzeit) trafen jeweils einmal. Am Pfingstsamstag muss der TVN beim TSV Oberboihingen ran, dessen Ligaverbleib durch ein 3:0 beim SC Geislingen II nahezu perfekt zu sein scheint.

Pleite auf dem Pfostenberg

Ganz bittere Momente durchlebten die Jesinger Fußballer auf dem Plochinger Pfostenberg. Wieder einmal brachte der TSVJ einen Vorsprung nicht über die Ziellinie. „Wir waren anfangs dominant“, rekapitulierte Thomas Reinöhl aus dem Jesinger Trainerteam. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kassierten die Jesinger den Anschlusstreffer. „Wenige Sekunden vor der Pause“, so Reinöhl. Diskussionen gab es um einen den Plochingern zugesprochenen Foulelfmeter. „Der gegnerische Akteur fiel schon sehr theatralisch“, merkte der Jesinger Sprecher an. Folge: Der 2:2-Ausgleich. Ein Kopfball von Lukas Preuß an die Latte hätte noch die Wende bringen können, doch die Jesinger hätten sich „einfach nicht belohnt“ (Reinöhl).

Für das Team aus den Lehenäckern brechen Tage der Wahrheit an. Am Mittwoch rückt der ebenso gefährdete FV Neuhausen an, am Pfingstsamstag duelliert sich die Mannschaft von Stefan Haußmann mit Absteiger TSV Weilheim. Zudem bekommen es die Jesinger in der Restrunde auch noch mit dem FV Faurndau zu tun, aktuell hinter dem TSVJ tabellarisch auf dem Relegationsplatz einsortiert. „Damit bieten sich noch große Chancen für uns“, frohlockt Reinöhl.

In der Kellerregion sind weitere Entscheidungen gefallen. Neben den bereits feststehenden TSV Denkendorf und TSV Neckartailfingen sowie den Weilheimern geht für Neuling SC Geislingen II die Reise ebenso mit einem Abstieg zu Ende. Das 0:3 gegen den TSV Oberboihingen beendete alle Rechenspiele. Die können die Kicker des TSV Harthausen allerdings noch durchführen. Mit einem überraschenden 4:3 gegen den SV Ebersbach bleibt dem TSVH ein letzter Strohhalm, während für die Ebersbacher der Traum von der sofortigen Landesliga-Rückkehr ad acta gelegt werden muss.

Überraschend kam die Ebersbacher Pleite auch deshalb, weil eben der SVE am vergangenen Mittwochabend gegen Tabellenführer FC Esslingen im heimischen Strut eine Partie auf hohem Bezirksliga-Niveau dargeboten hatte, Das 2:2 vor rund 300 Zuschauenden gegen das Überteam der Liga – absolut verdient. Die Esslinger trafen erst mit einem der letzten Angriffe zum Ausgleich. Am Titelgewinn und erstmaligen Landesliga-Aufstieg des FC Esslingen gibt es derweil nur noch minimale Zweifel. Per 7:1 gegen den FC Donzdorf bauten die Kreisstädter am Sonntag den Vorsprung auf neun Zähler aus – und haben eine um 43 Tore bessere Bilanz als der Zweitplatzierte VfL Kirchheim.