Kirchheim. „Uns ist gar nichts anderes übrig geblieben. Es musste in dieser Situation etwas passieren“, erklärte Catania Abteilungsleiter Pasquale Martinelli die Entscheidung zum Trainerrauswurf. Vor allem der letzte Auftritt des AC Catania Kirchheim bei der 1:8-Niederlage in Eislingen gab den Verantwortlichen zu denken. „Die Mannschaft wirkte leblos. Mit den in den letzten Wochen gezeigten Leistungen kann man nur schwer daran glauben, dass der Abstieg noch zu verhindern ist.“ Der scheidende Trainer Paul Lawall war von der Entscheidung der Clubführung überrascht, verteilte aber keine Häme. „Ich habe alles versucht. Bis zum letzten Tag hatte ich ein gutes Verhältnis zur Mannschaft“, kommentierte er.
Seit der Winterpause hatte der AC Catania in sieben Spielen nur einmal gewonnen (2:1 gegen den Tabellenletzten GSV Dürnau). Nun steht der Club vor einer entscheidenden Woche. Am morgigen Donnerstag geht es zu Hause gegen den TSV Neckartailfingen und am Sonntag zum FV Vorwärts Faurndau. Das sind Mannschaften, gegen die gepunktet werden muss. Zwei Spieler haben ab sofort das Kommando: Bis zum Saisonende wird die Mannschaft von Maurizio Latte und Ercan Güllü betreut.
Ungleich schwerer, den Abstieg zu verhindern, hat es der VfL Kirchheim II. Mit nur 17 Punkten steht das Juniorenteam auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nur ein kleines Wunder kann die „kleinen Blauen“ noch retten. Doch trotz der misslichen Lage stehen die VfL-Verantwortlichen weiter hinter ihrem Trainer Andreas Gerstenberg. „Wir können Gerstenberg keinen Vorwurf machen. Wir haben vor der Saison die Weichen nicht richtig gestellt“, räumt Markus Brühl, der sportliche Leiter des VfL, ein. Mit einem zusammengewürfelten Kader sollte der Abstieg verhindert werden, was in den letzten neun Spielen jetzt nur noch schwer zu realisieren sein wird. Der kleine Kader gibt dem VfL-Trainer wenig Alternativen. Deshalb müssen immer wieder Spieler aus dem A-Junioren-Team oder Anleihen aus dem Verbandliga-Kader bei der VfL-Zweiten aushelfen. An manchen Wochenenden mussten einige Spieler sowohl in der Verbandsliga als auch in der zweiten Mannschaft 90 Minuten lang Fußball spielen. „Diese Doppelbelastung ist einfach zu groß“, sagt Brühl. Am Donnerstag beim Tabellenvierten TV Nellingen und drei Tage später zu Hause gegen den Tabellenführer TSV Köngen würden Punktgewinne einer Riesenüberraschung gleichen.
Nach der überraschenden 1:2-Niederlage beim VfB Oberesslingen/Zell zählt für den TSV Köngen gegen den FV Neuhausen nur ein Sieg. Schon bei einer Punkteteilung könnte der Spitzenreiter seine führende Position an den FV 09 Nürtingen verlieren. Der Tabellenzweite steht im Heimspiel gegen den TSV Grötzingen vor einer lösbaren Aufgabe. Mit fünf Punkten Rückstand auf den ersten Tabellenplatz hat der Tabellendritte 1. FC Eislingen ebenfalls noch berechtige Chancen im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga. Allerdings haben es die Eislinger beim 1. FC Donzdorf etwas schwerer, drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Im Esslinger Lokalderby erwartet der TSV RSK Esslingen den VfB Oberesslingen/Zell.
Im Abstiegskampf steht der TSV Wendlingen vor einem Schützenfest gegen das noch immer sieglose Schlusslicht GSV Dürnau. Die Gäste haben in 25 Spielen schon 122 Gegentore bekommen. Die anderen beiden abstiegsgefährdeten Teams, die SG Eintracht Sirnau (gegen den Achten TSV Wäldenbronn-Esslingen) und der FV Vorwärts Faurndau beim TSV Berkheim (5.) stehen vor schweren Aufgaben.