Lokalsport
Catanesi nehmen die erste Hürde​

Fußball-Kreisliga A Der ACC sichert sich den Relegationsplatz, während die SF Dettingen in Altdorf patzen. Dem SV Nabern hilft nur noch ein kleines Wunder.  Von Helge Waider​

Cosimo Attorre war am frühen Abend des Pfingstsamstags hin- und hergerissen. Der Spielertrainer des AC Catania Kirchheim fühlte einerseits mit Torspieler Kevin Dravetz und ACC-Finanzchef Chris Köhler, die beide glühende BVB-Fans sind und den Verlust der fast schon sicher geglaubten Meisterschaft verdauen mussten. Andererseits freute er sich über einen verdienten Arbeitssieg seiner Truppe beim TSuGV Großbettlingen, der, in Anbetracht der anderen Ergebnisse, den Relegationsplatz sicherte (siehe Infokasten). Dabei begann die Partie so gar nicht nach dem Geschmack der Rosso-Blu. Schon nach zehn Minuten lagen die Catanesi nach einem Stellungsfehler in der Hintermannschaft durch einen Treffer von Sebastian Veit mit 0:1 zurück. In der Folgezeit hielt Goalie Dravetz seine Mannen mit tollen Paraden weiter im Spiel. Erst Mitte der ersten Halbzeit erwachte das typische ACC-Gen, und der Motor lief trotz heißer Temperaturen rund. Ein Dreierpack von Carmelo Trumino sicherte den am Ende ungefährdeten Sieg, den die Catanesi allerdings mit einer erneuten Verletzung von Michele Canova bezahlen mussten. Der Offensivspieler dürfte mit seinem Muskelfaserriss bis zu den (möglichen) Relegationsspielen ausfallen. Dafür war Michele Latte nach der Halbzeitpause wieder dabei – quasi vom Flieger aus Italien direkt auf den Platz.

SFD unglücklich

Mehr als über die Niederlage regte sich Dettingens Coach Nebih Kadrija über Gastgeber TSV Altdorf auf: „Auf dem Platz ging es schon rustikal zu. Aber noch schlimmer waren die Zuschauer, die mit grenzwertigen Zwischenrufen unangenehm auffielen. Als dann noch eindeutig rechte Parolen folgten, war die imaginäre Rote Linie für mich überschritten“, grollte der einstige Oberligaspieler. Im Spiel selbst gelang es den Dettingern nicht, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. Der Gegner, so Kadrija, machte später aus einer Möglichkeit den Treffer des Tages durch Florian Henzler (76.). „Danach wurde munter weiter gemauert.“ Indes laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison in der Schloßberggemeinde schon auf Hochtouren. Nicht weniger als sieben Neuzugänge stehen bei den SFD bereits fest.

SVN verkauft sich teuer

Die stark abstiegsgefährdeten Naberner starteten bei der SPV 05 Nürtingen mit viel Druck und Ballbesitz und gingen folgerichtig auch gleich zweimal durch Felix Ruess (33.) und Benjamin Schubert (58.) in Führung, die aber von Fouad Alpha Dagbamba (41.) und Nazifou Mamanzougou (60.) jeweils postwendend wieder egalisiert wurde. Erst in der Schlußphase ließen bei den Grün-Weißen die Kräfte nach und das offensivstarke Team vom Waldheim machte durch zwei weitere Treffer von Dagbamba (80.) und Mamanzougou (85.) den Sack zu. SVN-Abteilungsleiter Chris Wilke sieht realistisch in die Zukunft: „Wir brauchen ein kleines Wunder und eine günstige Konstellation der anderen Ergebnisse, um zumindest die Relegation zu erreichen.“

SGEH mit Frühstart

Bereits am Donnerstag ging die Partie der SGEH gegen den FV 09 Nürtingen über die Bühne. „Wir haben das Spiel wegen des Bundesliga-Finales vorverlegt und hatten mehr als 100 Zuschauer – das hat sich gelohnt“, erklärte SGEH-Sprecher und Offensivspieler Florian Lenuzza. Auf dem Platz folgte dann eine ziemlich einseitige Geschichte, die durch Treffer von Pablo Lux (8.), Markus Kronewitter (31.) und Benjamin Kastl (45.) schon in einen 3:0-Halbzeitstand mündete. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste etwas besser ins Spiel und kreierten auch die ein oder andere Torchance. Der Treffer der Nürtinger resultierte allerdings aus einem Eigentor von Marco Lude (65.). Für die SGEH, deren Sieg am Ende nie in Gefahr war, trafen nochmals Kasstl (47.) und Luca Lamparter (78.).

 

Catania hat Blut geleckt

Kunterbunte Kreisliga: Vier von sieben „Hinterbänklern“ gehörten am Samstag zu den Siegern auf den Fußballplätzen. Ein Husarenstreich gelang dem TV Bempflingen, der Ligaprimus Türkspor Nürtingen 2:1 besiegte und nun auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht. Da auch die SF Dettingen beim Viertletzten TSV Altdorf patzte, hat der AC Catania Kirchheim nach hinten sechs Punkte Luft. Zu Tabellenführer Nürtingen sind es nur zwei. „Wir haben Blut geleckt und wollen mehr als die Relegation“, gibt sich ACC-Trainer Cosimo Attorre kämpferisch.“ wai