Lokalsport
Catania furios: Die beste Offensive bleibt hungrig

Fußball Der AC Catania klettert nach seinem 4:0-Sieg auf Tabellenplatz drei der Kreisliga A und hat mit 55 Treffern die meisten Tore der Liga geschossen. Von Sebastian Großhans

Ein deutlicher 4:0-Sieg, der Sprung auf Tabellenplatz drei und Partie Nummer 600 von Maurizio Latte – trotz dieser guten Nachrichten wollte beim AC Catania Kirchheim nach dem Spiel gegen den TSuGV Großbettlingen keine rechte Feierlaune aufkommen. Das abgedrehte Wasser in den Duschen sorgt bei den „Azzurri“ weiterhin für Unverständnis. „Das Gemeinschaftsgefühl geht flöten“, klagt Spielertrainer Cosimo Attorre, dem nach eigenen Angaben bereits Spieler ausgefallen sind, weil sie nach Training oder Spiel kalt duschen oder verschwitzt nach Hause mussten. Keeper Raoul Loeke „saß nach dem Training wie eine Leiche da“ und habe mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gemusst. „Da geht Geld über die Gesundheit der Sportler“, ereifert sich Attorre.

Spielerisch ließ sein Team gegen Großbettlingen nichts anbrennen. „Die waren uns in allen Belangen überlegen“, musste TSGV-Coach Volker Joos eingestehen. Schon nach elf Minuten setzte Catanias Carmelo Trumino das erste Ausrufezeichen. Dass nur drei weitere Treffer folgten, wurmte Attorre: „Vorne hätten wir mehr machen können.“ Doch mit bisher 55 Toren setzt sich Kirchheim als beste Offensive vor Tabellenführer Türkspor Nürtingen. „Der Trend geht für uns ganz klar nach oben“ freut sich Attorre. Großbettlingens Trainer Joos merkte an, dass der Tabellenneunte seine Leistung nicht abrufen konnte. Das müsse sich ändern: „Wir müssen punkten, um bis zur Winterpause nicht hinten reinzurutschen“, mahnt er.

Schlagabtausch mit neun Toren

Der SV Nabern und SPV 05 Nürtingen lieferten sich einen sehenswert-torreichen Schlagabtausch, an dessen Ende der SVN mit 6:3 die Oberhand behielt. Besonders unglücklich agierte Nürtingens Maurice Feuerbacher: Mit seinem Eigentor hatte er die Hausherren nach 15 Minuten in Führung gebracht. Nabern prügelte den Ball von der Mittellinie aufs SPV-Tor. Keeper Amaullah Lakanwal rief noch, dass er den Ball sicher habe. Defensivmann Feuerbacher fälschte jedoch ins eigene Netz ab. Später sorgte Feuerbacher mit einer Gelb-Roten Karten dafür, dass sein Team die letzten 20 Minuten der Partie in Unterzahl bleiben musste. Trotzdem hatten die Naberner kein leichtes Spiel. Die späteren Sieger seien nicht besonders stark gewesen, urteilte Armin Rieger, stellvertretender Abteilungsleiter der Nürtinger. Doch die Einstellung der Gäste war schlecht. „Es war eine unnötige Niederlage.“ Das Torglück wechselte ständig die Seiten, erst in den letzten Minuten brachen die Dämme. „Wir haben uns überlaufen lassen“, so Rieger. In Überzahl setzte sich der Tabellenachte mit einem Drei-Tore-Lauf ab.

Die SF Dettingen feierten einen ungefährdeten 6:0-Heimieg gegen den TSV Altdorf. „Offensiv haben wir uns nicht in unnötige Dribblings oder Zweikämpfe verwickeln lassen“, lobte SFD-Spielertrainer Nebih Kadrija. „Es war ein absolut kollektives Spiel, wir waren von Anfang an spielbestimmend.“ Mit sieben Punkten Rückstand auf Primus Türkspor Nürtingen, der sich zu einem 2:1 gegen den TV Bempflingen mühte, bleiben die Dettinger erster Verfolger des Spitzenreiters.

Bei ihrer 1:5-Niederlage erhielt die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang gleich zu Beginn einen dreifachen Genickschlag. Der FV 09 Nürtingen ließ nichts anbrennen. „Super schnell rausgespielt, zack, zack, zack, Flanke, Tor“, freute sich Eckhard Knöll, Vorsitzender der Nullneuner. Bereits in der zweiten Minute führten die Nürtinger mit 2:0, das 3:0 fiel sechs Minuten später. Danach ging bei der SGEH erst mal „gar nix“, so Knöll. Dabei seien die Gäste gut drauf gewesen, sagte SGEH-Presswart Florian Lenuzza. Die Gäste aus Nürtingen waren jedoch deutlich effizienter. Die meis­ten Tore erzielten die Hausherren nach Kontern. „Die Nürtinger waren aggressiver, der Wille größer und die Zweikämpfe haben sie eindeutig besser angenommen“, urteilte Lenuzza. Zu allem Überfluss verletzte sich Timm Kammerer und musste mit dem Krankenwagen in eine Klinik gebracht werden. Lenuzza vermutet eine schwere Muskelverletzung. „Er konnte sein Bein nicht mehr bewegen.“