Kirchheim. Als ihn die Nachricht von der Horrorschlappe seiner Mannschaft auf den Malediven erreichte, war die Urlaubsstimmung von Trainer Felix Lache dahin. Und auf der Abteilungs-Versammlung der VfL-Fußballer am kommenden Donnerstag wird es besonders heiß hergehen. Den Zündstoff dafür lieferte eine völlig unverhoffte 1:6-Niederlage beim FC Frickenhausen.
Sie kam quasi aus heiterem Himmel, hatten die „Blauen“ doch vorher sechsmal nicht verloren und aus der Abstiegszone einen Marsch ins vordere Tabellendrittel der Bezirksliga angetreten. Unter dieser Prämisse war der gestrige Auftritt völlig unverständlich. Bei näherer Betrachtung der Umstände lassen sich einige Entschuldigungen geltend machen. Der VfL spielte quasi mit dem letzten Aufgebot. Aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen sowie der Rotsperre von Theo Gut stand ein halbes Dutzend Spieler nicht zur Verfügung. Die Ersatzbank war halb leer. Zu allem Übel musste Torjäger Meksud Colic schon in der 23. Minute verletzt ausscheiden. Er und Gut versuchten von der Trainerbank aus das Debakel zu verhindern.
Torwart Nico Nagel hielt, was zu halten war. Bei gegnerischen Alleingängen war er dreimal zur Stelle. Aber gegen drei Kopfballtore war auch er machtlos. Erst recht gegen die drei Elfmeter. Der erste Strafstoß zum 3:1 war wegen angelegter Hand unberechtigt, die beiden anderen nach klaren Foulspielen verdient. Insgesamt muss sich die Mannschaft die Kritik gefallen lassen, dass sie die zweite Halbzeit verschlafen hat und den Gegner mit lascher Gegenwehr zu weiteren Toren eingeladen hat.
Nico Nagel sechsmal machtlos
Bei der zweiten Kirchheimer Mannschaft – der AC Catania Kirchheim – lief es umso besser. Nachdem alle Urlauber wieder an Bord sind, wurde beim bisherigen Schlusslicht eine Schippe draufgelegt und mit einem furiosen 4:0 gegen den 1. FC Donzdorf die Rote Laterne endgültig gelöscht. Bei zwei Pfostenschüssen in der Anfangsphase und weiteren Torchancen im Verlauf der 90 Minuten hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können, ja müssen. Je zweimal trafen Carmelo Trumino und Daniele Attorre.
Rot für Haußmann
Hitzig ging‘s her beim 2:2 zwischen Kellerkind TSV Berkheim und dem TSV Jesingen. Die Gäste begannen souverän und gingen durch Tore von Sascha Flegel (26.) und Timo Mader (31.) mit 2:0 in Führung. Doch kurz vor der Pause leistete der junge Schiedsrichter seinen Beitrag, dass es hektisch wurde. Nach dem 1:2 glich Berkheim aus. Ein sehr umstrittener Treffer von Wamsler, der die Jesinger auf die Palme brachte. „Dem zweiten Gegentor ging ein klares Handspiel voraus“, regte sich Ferdi Er auf. Stefan Haußmann, der Sportliche Leiter, protestierte so vehement, dass er sich dafür die Rote Karte einhandelte. Zusammenfassend noch einmal Er: „Eigentlich hätten wir drei Punkte verdient gehabt.“ Klaus Schlütter