Das vermeintliche Stressprogramm wird womöglich zum Triumphzug. Vier Tage nach dem 3:1 gegen die SF Dettingen hat sich Spitzenreiter AC Catania Kirchheim am Donnerstagabend auf der Alb vorerst eines weiteren Verfolgers entledigt. Nach dem 2:0 bei der SGEH rückt das Team von Cosimo Attorre am Sonntag beim Tabellenzweiten TV Bempflingen mit einem feudal anmutenden Neun-Punkte-Polster an. Nach dieser Härtetestwoche könnten die Kirchheimer sehr sanft landen: Gewinnt der ACC auch im Süden des Landkreises Esslingen, wären Titel und Aufstieg fast schon eingetütet.
SGEH-Sprecher Florian Lenuzza wusste jedenfalls am Donnerstagabend nach einem Match bei frostigen Temperaturen nicht so recht, wie er das Geschehen einordnen sollte. „Wir waren in der ersten halben Stunde und auch in der zweiten Halbzeit zwar ebenbürtig, sind aber meist nur an die Strafraumgrenze von Catania gekommen“, rekapitulierte der kickende Funktionär. Fürs Match am Sonntag beim TSV Harthausen sind Dominik Despot und Tim Kammerer (beide gegen Catania ausgewechselt) Streichkandidaten. Während Lenuzza „Platz zwei bis vier“ noch für erreichbar hält, geht es für den Spitzenreiter einzig um die Verteidigung der Ligaspitze.
„Wir als Italo-Schwaben haben bei der SGEH gezeigt, dass wir nicht nur schön spielen können, sondern auch hart kämpfen“, weiß der um Worte nie verlegene Cosimo Attorre, es sei gewiss „kein Spiel für die Galerie gewesen“. Der Chefstratege des Spitzenreiters richtet bereits den Blick auf das sonntägliche Match in Bempflingen: „Wir werden auch dort kämpfen müssen und sind bereit dafür.“ Bempflingens Trainer Björn Golinski wirkt vor dem Hit noch einen Tick entspannter. „Es steht zwar Zweiter gegen Erster über diesem Spiel, doch prallen zwei Welten aufeinander“, bleibt der Coach angesichts der bisherigen Catania-Dominanz in der Kreisliga A 2 bescheiden.
Beim Tabellensechsten TV Neidlingen erklärt unterdessen der scheidende Chefcoach Patrick Kölle eine Verbesserung der tabellarischen Situation zum Saisonziel – wohlwissend, dass Tabellenplatz eins kein Thema mehr darstellt. „Seit vergangener Woche sieht es bei uns personell wieder besser aus, deshalb bin ich für die Partie in Nürtingen zuversichtlich“, sagt der coachende Torjäger. Die SpV 05 hat aktuell große Personalprobleme (Verletzungen und Lustlosigkeit), die ersten drei Partien im neuen Jahr allesamt verloren. „Die restlichen Spieler und die Trainer sind aber nicht gewillt, kampflos aufzugeben“, gibt sich SpV-Sprecher Armin Rieger vor der Partie gegen den TVN kämpferisch.
Patrick Kölle warnt unterdessen vor einer Lotterie: „Auf dem vermutlich unebenen Platz auf dem Waldheim könnte auch mal ein krummes Ding reinfallen.“ Der Neidlinger Spielertrainer wird dem Vernehmen nach seinen Kicker-Pass in Neidlingen nach Rundenende deponieren. „Man weiß ja nie, was kommt“, sagt der Coach, vielleicht werde er mal für die Neidlinger AH kicken.
Fürs große Glück reicht’s nicht
Der TSV Weilheim gehört zu jener Gruppe hinter dem Tabellenführer AC Catania, der auch der TV Neidlingen und die SGEH angehören. Alle drei Klubs aus der Teckregion liefern zwar eine ordentliche Performance in dieser Saison ab, für das große Glück reicht das Schaffen jedoch nicht. Bei den Weilheimern zeigt sich Trainer Salvatore de Rosa zumindest erfreut darüber, dass die jüngste Negativserie in der Heimpartie gegen die SpVg 05 Nürtingen (5:0) eindrucksvoll ein Ende fand. „Doch wir dürfen den Erfolg nicht zu hoch bewerten, denn die Nürtinger haben große Personalprobleme“, betont der TSVW-Trainer. Das kommende Match bei der SGM Aichtal betrachtet de Rosa mit Vorsicht. „Immerhin hat Aichtal kürzlich die SGEH besiegt“, erinnert sich der Coach, der mit seiner Mannschaft die Partie voraussichtlich auf dem Grötzinger Kunstrasen absolvieren wird. „Die zweite Halbzeit gegen die SGEH war top“, sagt SGA-Spielleiter Olav Sieber, daran müsse sein Team gegen Weilheim anknüpfen. Aichtal besiegte die SGEH vergangenen Sonntag auf deren Gelände 3:2.